Deutschlands größter Freizeitpark feiert am Samstag, 11. November den St. Martinstag wieder mit einem ganz besonderen Programm.

Im Pavillon im Französischen Themenbereich können Kinder in „Ed’s Bastelwerkstatt“ von 13:00 Uhr bis 16:30 Uhr kreative Laternen mit den Motiven der beliebten Character Ed Euromaus, Edda Euromausi und Snorri basteln. Im Anschluss erhalten die jungen Gäste die exklusive Möglichkeit „Ed’s HALLOWinter Parade“ mit ihren bunten Lichtern zu begleiten. Treffpunkt dafür ist um 17:15 Uhr am Ausgang der Achterbahn „Euro-Mir“. Die spektakuläre HALLOWinter Parade bietet einen außergewöhnlichen Mix von schaurig-schönen Gestalten aus der Halloweenzeit und zauberhaften Figuren, die die Winterzeit ankündigen. Mit ihren Laternen können die Kinder Ed und seinen Freunden den Weg durch die liebevoll mit Kürbisfiguren und bunten Geschenken dekorierten Themenbereiche leuchten. 

St. Martin in der Kirche Veules-les-Roses, 16. Jahrhundert – unbekannter Künstler, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Das Brauchtum des Martinstags geht auf einen Martin, geboren wohl als Martinus, Sohn eines römischen Militärtribuns in Pannonien im heutigen Ungarn, zurück. Die Jugend verbrachte er in Pavia, der Heimat seines Vaters in Oberitalien, wo er erstmals mit dem Christentum in Berührung kam. Im Alter von zehn Jahren wurde er in die Gruppe der Katechumenen, der Taufbewerber, aufgenommen. Widerwillig beugte Martinus sich dem Gebot des Vaters und schlug eine Militärlaufbahn ein. Als Sohn eines römischen Offiziers war er nach den Bestimmungen Diokletians gesetzlich zum Militärdienst verpflichtet. Im Alter von 15 Jahren wurde er zur Leibwache des Kaisers Konstantin II. nach Mailand eingezogen, das zu der Zeit die Residenz der westlichen römischen Reichshälfte war.

Ab 334 war Martin als Soldat der Reiterei der Kaiserlichen Garde in Amiens stationiert. Die Episode der Mantelteilung ist in dieser Zeit angesiedelt. Die Gardisten trugen über dem Panzer die Chlamys, einen weißen Überwurf aus zwei Teilen, der im oberen Bereich mit Schaffell gefüttert war. In nahezu allen künstlerischen Darstellungen wird er allerdings mit einem roten Offiziersmantel (lat.: Paludamentum) abgebildet. An einem Tag im Winter begegnete Martin am Stadttor von Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Außer seinen Waffen und seinem Militärmantel trug Martin nichts bei sich. In einer barmherzigen Tat teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab eine Hälfte dem Armen. In der folgenden Nacht sei ihm dann im Traum Christus erschienen, bekleidet mit dem halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hatte. Im Sinne von Mt 25, 35–40 – „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet … Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ – erweist sich Martin hier als Jünger Jesu.

Eine weitere Überlieferung besagt, dass Martin im Jahr 371 in der Stadt Tours von den Einwohnern zum Bischof ernannt werden sollte. Martin, der sich des Amtes unwürdig empfand, habe sich in einem Gänsestall versteckt. Die aufgeregt schnatternden Gänse verrieten aber seine Anwesenheit, und er musste das Bischofsamt annehmen. Davon leite sich auch der Brauch ab, am Fest des Heiligen eine Martinsgans zuzubereiten. Die Legende der Martinsmesse, die beispielsweise im Klarenaltar des Kölner Doms dargestellt ist, besagt, dass Martin, nachdem er seinen Rock einem Armen gab und der für ihn auf dem Markt neu gekaufte zu kurze Ärmel hatte, von Engeln während der Messe prächtig gekleidet wurde und ein Lichtstrahl vom Himmel auf ihn herabkam.

Der Gedenktag des Heiligen fällt auf den 11. November (Martinstag), den Tag der Grablegung des hl. Martin. Der Martinstag wird in vielen Gebieten mit Umzügen und anderem Brauchtum begangen. Da Martins Leichnam in einer Lichterprozession mit einem Boot nach Tours überführt wurde, feiern vor allem die Kindergärten ein „Laternenfest“ mit Laternelaufen. In der Deutschschweiz ist dieser Brauch als „Räbeliechtli-Umzug“ bekannt. In vielen Regionen Deutschlands gehen Kinder dem Heischebrauch des Martinssingens nach. Im Osten Österreichs und den benachbarten Teilen Ungarns und der Slowakei sowie in Südschweden wird am 11. November traditionell die Martinsgans als Festspeise verzehrt. In Mittelfranken (Nürnberg und Umgebung) stellen Kinder am Vorabend Stiefel vor die Türe, die am Morgen mit Süßigkeiten gefüllt sind. In Ostschwaben (Bayern) und Augsburg war früher der Nussmärtl bekannt – an St. Martin wurden die Kinder mit Nüssen und Äpfeln beschenkt. In manchen Orten kommt der „Belzermäddl“ (in der Regel auf Bestellung der Eltern) auch in die Häuser, um Tadel und Lob über das Verhalten der Kinder auszusprechen und die Geschenke mitzubringen.

Da der Martinstag mit kirchlichen Festen und Umzügen verbunden war, war er in vielen Gegenden des Rheinlandes als Kirchmesstag ein Tag von ökonomischer Bedeutung: Anfang November war das bäuerliche Wirtschaftsjahr endgültig zu Ende, Pachten und Zinsen wurden ausgezahlt und Verträge abgeschlossen, erneuert und aufgelöst. Zahlreiche alte Urkunden bestimmen oft den Martinstag als Ziel- und Zahltag, das „Geschäftsjahr“ dauerte sozusagen von St. Martin zu St. Martin.

In evangelischen Gebieten verbindet sich der Martinsbrauch auch mit dem Gedenken an Martin Luther, der am 11. November getauft wurde, etwa bei der Martinsfeier in Erfurt.1

Im Europa-Park fällt der Martinstag in die HALLOWinter-Saison. Bei HALLOWinter erleben die Besucher noch bis zum 01. Dezember 2023 das Beste aus zwei Saisons und den perfekten Mix aus schaurig-schöner Gruselzeit und zauberhaften Winterwochen. Ab dem 02. Dezember startet die klassische Wintersaison und dauert bis einschließlich 07. Januar 2024 (außer 24./25. Dezember 2023).

  1. Quelle für die Lebensgeschichte von St. Martin: Wikipedia-Eintrag “Martin von Tours” Der Text ist unter der Lizenz  „Creative-Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“  verfügbar; Informationen zu den Urhebern und zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. ↩︎