Einmal Dünkelgrün, einmal Gelb: Das Farbenspiel von Zuckerahorn und Indianerflieder garantiert einen bunten Herbst. Bild: Europa-Park

Von kräftigem Gelb über Dunkelrot zu Blauviolett: Zusammen mit tausenden anderen Pflanzen sorgt das herbstliche Farbspektrum des Zuckerahorns für den ersten Indian Summer im badischen Rust. In der rund drei Hektar großen Grünfläche des im Juli eröffneten 4-Sterne Superior Hotels „Bell Rock“ im New England Style verfärben sich langsam die Blätter. Schon bald wird die Landschaft rund um das „Bell Rock“ in nahezu allen Farben des Regenbogens erstrahlen: Der Indian Summer hält Einzug in Rust. Das atemberaubende Naturschauspiel ist charakteristisch für den nordamerikanischen Kontinent. Dabei spielt der Zuckerahorn eine ganz besondere Rolle. Weltweit bekannt ist er als Lieferant für das flüssige Gold Neuenglands: den Ahornsirup.

„Durch die neuenglische Thematisierung war von Anfang an klar, dass das ‘Bell Rock‘ auch botanisch ganz neue Maßstäbe setzen wird“, erzählt Jürgen Sedler, der seit 16 Jahren die Gärtnerei des Europa-Park leitet. Monatelang wälzte er Bücher, Zeitschriften und Kataloge und schaute sich unzählige Filmaufnahmen an, um sich mit dem Indian Summer vertraut zu machen. Doch lässt sich die Botanik Nordamerikas nicht ohne weiteres nach Deutschland verlegen. Daher mussten Jürgen Sedler und sein Team neue Wege finden. Dabei entdeckten sie für die Bepflanzung des Hotels „Bell Rock“ beispielsweise den Indianer Flieder, eine frostharte, amerikanische Züchtung mit wunderschöner Rindenfärbung. „Mein Team und ich warten gerade gespannt auf das Ergebnis unserer Arbeit der letzten Monate und hoffen auf einen grandiosen ersten Indian Summer im Europa-Park“, so Sedler.

Eine besondere Bedeutung kommt dem Zucker-Ahorn zu: Im Herbst nehmen seine Blätter ein breites Farbspektrum von kräftigem Gelb bis Orange über Dunkelrot zu Violett an und sorgen für die bunte, typisch neuenglische Herbstfärbung. Aus Zucker-Ahorn wird der berühmte Ahornsirup gewonnen. Das Schöne: Er wächst auch in Deutschland. Zudem runden Sumpfeichen, Eisenholzbäume, Ahornbäume, Blumenhartriegel, kastanienblättrige Eichen, Lederhülsenbäume, Weißdorn, Eiben, Thuja-Lebensbäume, sowie Rosen und Stauden das perfekte florale Zusammenspiel auf der Freifläche des Erlebnishotels ab.

Die botanische Ausgestaltung des Erlebnishotels „Bell Rock“ wurde zu einer mächtigen Herausforderung für Europa-Park Gärtnermeister Jürgen Sedler und sein 35-köpfiges Team. „Das ist die größte Begrünung, die wir seit Bestehen des Europa-Park in so kurzer Zeit gemacht haben“, erzählt Sedler.

Etwa 30 Jahre alt, bis zu 17 Meter hoch und bis zu 15 Tonnen schwer: Eine Spezialbaumschule aus Norddeutschland lieferte insgesamt 40 Großbäume mit 18 Sattelzügen, um den perfekten Indian Summer ins badische Rust zu bringen. Für ein neues Mitarbeiter-Wohnhaus mussten kürzlich einige Säulen-Hainbuchen weichen, die dann nur wenige Meter von ihrem ursprünglichen Standort beim neuen Hotel wieder eingepflanzt wurden.

Ganz nebenbei kümmert sich das Team um Jürgen Sedler noch um die weiteren über 90 Hektar des Europa-Park. Während die Gärtner die Außenanlagen des Bell Rock begrünten, pflanzten sie auch etwa 150.000 Sommerblumen in den weiteren 13 europäischen Themenbereichen des Europa-Park. Um die „heiße Zeit“, zwischen Mai und Juni helfen Sedler auch externe Firmen. Etwa 200 Menschen kümmern sich dann um die Botanik des Europa-Park und der mittlerweile fünf Erlebnishotels.

Unmittelbar vor der Hoteleröffnung setzte das Team der Europa-Park Gärtnerei nochmal 8.000 Kleinpflanzen um das Hotel „Bell Rock“ und verlegte 6.000 Quadratmeter Rollrasen. Zudem wurde eine Bewässerungsanlage eingebaut, denn „diese große Anlage mit Personal zu bewässern wäre finanziell kaum zu stemmen, da musste ein System her“, so Sedler. Auf die zukünftige botanische Gestaltung und Weiterentwicklung rund um das „Bell Rock“ darf man gespannt sein. „Wenn man den Europa-Park kennt, weiß man, dass da noch mehr kommt, wir haben schon viele neue Ideen“, verrät Sedler, der auch Mitglied im Prüfungsausschuss Gartenbau ist.

Quelle: Europa-Park