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Schlagwort: Freiburg im Breisgau (Seite 3 von 3)

Moderne Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald: Zum Kuckuck

Von Claudia List

Die klassische Kuckucksuhr gehört zu den beliebtesten Souvenirs aus dem Schwarzwald. Künstler und Designer haben sich jedoch einiges einfallen lassen, um sie von ihrem angestaubten Image zu befreien.

Die überdimensionale Kuckucksuhr leuchtet in knalligen Farben. Auf ihrer Spitze thront ganz traditionell ein Hirschkopf mit Geweih, doch darunter prangen rund um das Ziffernblatt Knochen, Maschinengewehre und die Sprechblase „What the fuck is heimat?“. Diese Frage beschäftigt den Künstler Stefan Strumbel aus Offenburg.
Deshalb spielt Strumbel in seinen Arbeiten mit Klischees, bricht mit traditionellen Symbolen und stellt ihnen Provokantes gegenüber. Da lag es für ihn nahe, sich auch Kuckucksuhren vorzunehmen, die weltweit das Symbol für den Schwarzwald und das deutsche Heimatgefühl schlechthin sind. Mit Erfolg: Galerien im In- und Ausland stellen seine Skulpturen aus und Karl Lagerfeld gehört ebenso zu seinen Sammlern wie Hubert Burda.

„Kuckuck, Kuckuck“ ruft es seit Mitte des 18. Jahrhunderts aus der Schwarzwalduhr. Seit dieser Zeit stellen Handwerker Uhren her mit einem Vogel, der zur vollen Stunde erscheint und den typischen Ruf erklingen lässt.
Erst im 19. Jahrhundert bekam der Kuckuck ein Häuschen mit Ziffernblatt und Schnitzereien. Diese Form ist bei Gästen aus aller Welt bis heute ein beliebtes Souvenir. Doch auch die Kuckucksuhr geht mit der Zeit und so haben sich neben Stefan Strumbel weitere Künstler und Designer ans Werk gemacht und ganz neue Formen entworfen.

So verkauft die Manufaktur Rombach & Haas in Schonach neben den traditionellen Modellen auch eine moderne Linie: Ein knallroter Vogel schaut aus einem tiefschwarzen Haus heraus, ein anderer wohnt im schlichten Holzwürfel.
Die Uhren des Künstlers Georg Lauble sind in der ganzen Welt zu Hause: Das Modell „Ko Samui“ trägt ein Strohkleid, „Manhattan“ ist wie ein Hochhaus rundum verspiegelt und „Mainau“ umranken üppige Blüten.
Ganz minimalistisch hat dagegen der Designer Tobias Reischle die Uhr gestaltet. Sein Entwurf – ein schlichtes einfarbiges Häuschen mit Giebeldach – hat es sogar bis in den Souvenirshop des Museum of Modern Art in New York gebracht. Man kann sie selbstverständlich auch im Schwarzwald kaufen, denn dort wird sie, wie die anderen hier genannten, samt handbemaltem Kuckuck auch hergestellt.

Weitere Informationen:
Über die Uhren und Ausstellungen des Künstlers Stefan Strumbel www.stefanstrumbel.com oder www.circleculture-gallery.de. Georg Laubles Uhren gibt es unter www.blackforestlab.com oder im Freiburger Souvenirshop schwarzundwald (Rathausgasse 12, www.schwarzundwald.de). Die Uhren von Tobias Reischle findet man unter www.artificial.de und in mehreren Läden im Schwarzwald, die Uhren von Rombach & Haas unter www.artclock.de und in der Schwarzwalduhrenmanufaktur in Schonach.

Science Slam Freiburg: Siegervideo wird YouTube-Hit

Wissenschaft hat den Ruch, eine sehr trockene Materie zu sein. Deswegen interessieren sich auch die wenigsten dafür, sagt man. Wissenschaftler hätten Probleme, ihre Fachgebiete so herüberzubringen, dass auch der Nicht-Experte versteht, worum es geht. Da unsere Welt aber immer wissenschaftlicher wird, wird es auch immer wichtiger, dass möglichst viele Menschen Einblicke bekommen. Man muss durch das Verständnis unbegründete Ängste abbauen, aber auch einigermaßen realistisch Risiken abwägen können.

2010 wurde in Freiburg im Breisgau daher ins Leben gerufen, was „Science Slam“ heißt. Ein „slam“ ist ein Wettstreit verschiedener Teilnehmer, und in diesem speziellen Fall geht es um die Wissenschaft. Die Regeln sind einfach: Die Teilnehmer haben maximal 10 Minuten Zeit, um ein von ihnen selbst bearbeitetes wissenschaftliches Thema vorzustellen. Egal ob als Präsentation, mit Hilfe von Experimenten oder einfach nur mit einem guten Vortrag: wichtig ist, dass es dem Publikum gefällt. Denn wie bei Slam-Veranstaltungen üblich, vergeben die Zuschauer die Punkte und entscheiden, wer den Titel des „Master of Slam“ verliehen bekommt.

Dieses unterhaltsame Format der Wissensvermittlung findet in vielen deutschen Städten immer mehr begeisterte Anhänger. Der Südwesten war allerdings bis vor kurzem noch ein weißer Fleck auf der Landkarte des Science Slam. Das änderte sich 2010: „Freiburg mit seinen vielen Studierenden und seinem sehr breiten Angebot an Hochschulen ist prädestiniert für den Science Slam“, so Doktorand Manuel Lorenz, der zusammen mit Harald Wohlfeil die Veranstaltung organisiert. „Wen man auf einer Party nach der Doktorarbeit seines Gegenübers fragt, versteht man ja meist noch nicht einmal den Titel. Und die spontanen Erklärungsversuche verwirren dann oft mehr, als dass sie Licht ins Dunkel bringen.“

Dass das Konzept aufgeht, wenn auch mit etwas zeitlicher Verzögerung, beweist die Siegerin Giulia Enders des mittlerweile 6. Science Slam, der am 23. Januar 2012 stattgefunden hatte: Ihr Video über die Wunderwelten des Darms entwickelte sich im Verlauf der folgenden Wochen zu einem YouTube-Hit. Mittlerweile gibt es von dem ursprünglichen Video eine bessere Version, da Giulia am Science Slam in Berlin teilgenommen und erneut gewonnen hat. Kein Wunder, denn ihr Vortrag ist tatsächlich leicht verständlich und sprüht vor Humor. Deswegen wollen wir ihn den Lesern nicht vorenthalten:

Harald Wohlfeil drückt es so aus: „Vor allem geht es aber natürlich um einen unterhaltsamen Abend, denn Wissenschaft muss nicht trocken sein – wenn man sie nur richtig aufbereitet!“ Recht hat er!

Aktuelle Informationen über den “Science Slam Freiburg” gibt es auf www.scienceslamfreiburg.de.

Quelle / Informationen: Science Slam Freiburg

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