(c) Europa-Park

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Jährlich vergnügen sich mehr als 5 Millionen Besucher im Europa-Park. Dabei soll der Energie- und Wasserverbrauch sowie das Abfallaufkommen so gering wie möglich gehalten werden. Der Europa-Park hat sich zum besonderen Ziel gesetzt, ökologisch verantwortlich zu handeln und Vorbild für andere Freizeit-Unternehmen zu sein. Diese Haltung trägt Früchte: Deutschlands größter Freizeitpark ist im Jahr 2014 mit dem Nachhaltigkeitssiegel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden.

„Wenn sich Umweltschutz auszahlen soll, ökologisch wie ökonomisch, dann ist es mit Abfalltrennung nicht getan“, sagt Markus König, der Umweltbeauftragte und Sicherheitsingenieur des Europa-Park. Gemeinsam mit Umweltschutztechniker Klemens Disch setzt er auf ein ganzheitliches System, das auf dem Umwelt-Rahmenhandbuch des Europa-Park basiert. Zahlen des Umweltberichts belegen den Erfolg des Umweltmanagementsystems. Die anfallenden Entsorgungskosten konnten um mehr als die Hälfte reduziert werden, allein durch Abfalltrennung, gezielten Einkauf und logistische Maßnahmen. Auf möglichst geringe oder recyclebare Verpackung legt der Europa-Park ebenfalls großen Wert. Anstelle von Kartonagen kommen Mehrwegboxen zum Einsatz und Waren werden, soweit möglich, in Großgebinden angeliefert. In allen Bereichen werden die Wertstoffe in 39 Kategorien, sogenannte Fraktionen, fein säuberlich getrennt.

Um das ökologische Engagement des Europa-Park zu koordinieren und zu optimieren, wurde das Zertifikat „Going Green Amusement Park Certification“ ins Leben gerufen, das zusammen mit dem TÜV Süd umgesetzt wird. Bei diesem Zertifikat werden die Bemühungen des Europa-Park in allen Teilbereichen der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit von einem kompetenten, externen Partner geprüft und Verbesserungspotential aufgezeigt.

Mittels einer Grundwasserwärmepumpe werden beispielsweise die Erlebnishotels Bell Rock, Colosseo, Santa Isabel und das Camp-Resort sowie der Tagungsraum Ballsaal Berlin und der Italienische Themenbereich geheizt oder im Sommer gekühlt. Weitere 38 Anlagen im gesamten Park werden mit dem günstigen Energieträger klimatisiert. Durch die Nutzung dieses ökologisch wertvollen Systems wird jährlich eine CO2-Einsparung von mehreren Tonnen erreicht.

Generell bemüht sich der Europa-Park um einen schonenden Umgang mit Ressourcen. So kommen vermehrt Energiesparlampen und als Fortbewegungsmittel hauptsächlich Elektrofahrzeuge zum Einsatz.

Durch zentrale Wasseraufbereitung wurde der Grundwasserverbrauch für die Versorgung der künstlichen Seen und der Wasserfahrgeschäfte um 50 Prozent reduziert. Zudem kann auf den Einsatz von Chlor verzichtet werden. Darüber hinaus erzeugt das parkeigene Wasserkraftwerk eine Million Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom pro Jahr.

Seit zwölf Jahren ist eine Photovoltaikanlage mit 300 Metern Länge und 2.500 Solarmodulen in Betrieb, die jährlich etwa 280.000 Kilowattstunden produziert. Das entspricht dem Strombedarf eines kleinen Dorfes. Das Kraftwerk auf dem Besucherparkplatz des Europa-Park sorgt außerdem für eine Umweltentlastung von ca. 150 Tonnen CO2 pro Jahr.

Auch beim Bau neuer Attraktionen und Gebäude wird durch natürliche Baustoffe und den sparsamen Umgang mit Energie auf Umweltverträglichkeit geachtet. Zur Vermeidung von Versiegelungen, also dem mehr oder weniger wasserdichten Verschließen des Bodens, wird nach der Flächennutzungszahl gebaut. Insgesamt sind so nur 15 Prozent des gesamten Areals versiegelt.

Zu einem erfolgreichen Umweltschutzsystem gehört selbstverständlich auch entsprechend geschultes Personal. Durch ein speziell durch den Europa-Park entwickeltes System haben Mitarbeiter jederzeit die Möglichkeit, Vorschläge und Ideen einzubringen.

Zahlreiche regelmäßige Events, wie die Science Days und die verschiedenen Wissensrallyes im Park, beziehen sich auf das Thema Umwelt. Besucher werden durch Schautafeln im Park über Umweltschutz und die Nutzung alternativer Energien informiert.

Seit 2005 arbeitet der Europa-Park mit der Hochschule Offenburg zusammen um den Energieverbrauch des Europa-Park zu verbessern. Im Rahmen dieser Kooperation konnten Studenten praxisnahe Studienarbeiten oder Diplomarbeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz an den zahlreichen energietechnischen Anlagen erstellen.

Die Förderung der Nachhaltigkeit im Tourismus ist eines der wichtigen tourismuspolitischen Ziele der Landesregierung Baden-Württembergs. Als eine der vier Pilotdestinationen ist der Europa-Park 2014 hinsichtlich seiner Nachhaltigkeit analysiert und als erstes Unternehmen durch den Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, mit dem „Siegel des Nachhaltigkeitschecks“ ausgezeichnet worden.

 

Quelle: Europa-Park