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Schlagwort: Ulrich Damrau

Konzeptioneller Vater des Europa-Park: Das Multitalent Ulrich Damrau

Ein Bild von Ulrich Damrau in der Andersen-Stube im Skandinavischen Themenbereich des Europa-Park. Bild: Europa-Park
Ein Bild von Ulrich Damrau in der Andersen-Stube im Skandinavischen Themenbereich des Europa-Park. Bild: Europa-Park

Fünfzehn Europäische Themenbereiche des Europa-Park, eingebettet in 95 Hektar Fläche, mit einer äußerst authentischen Anmutung: die detailgetreue Architektur und bühnenbildhafte Zeichnungen, die sich durch große Farbdichte, Dreidimensionalität und maximale Bewegtheit auszeichnen. Genau diese Atmosphäre, die das Ambiente und die Architektur des entsprechenden Landes so gut wie möglich widerspiegelt, wird von den Besuchern des Europa-Park sehr geschätzt. Doch wer war der Bühnenbildner des heutigen Erscheinungsbilds?

Ulrich Damrau, Architekt, Szenograph, Maler und Zeichner, hatte nach vielen namhaften Stationen weltweit, die eigentlich temporäre Tätigkeit im Europa-Park nach kurzer Zeit zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Er war der Mann, der für die konzeptionelle Planung verantwortlich war, die nicht zuletzt zu seinem persönlichen Gesamtkunstwerk wurde. Über 25 Jahre gestaltete er das Europäische Themenkonzept. So sollte jedes Land mit seiner landestypischen Kultur und Architektur vertreten sein, einen reinen Nachbau berühmter Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen lehnte er ab. Der Designer legte vielmehr größten Wert darauf, dass die von ihm konzipierten Gebäude das Ambiente und die Architektur des entsprechenden Landes so gut wie möglich widerspiegeln. Die Besucher sollten stets den Eindruck haben, im Europa-Park möglichst echte Reiseeindrücke zu sammeln.
Angefangen mit Ornamenten in Italien, über ein selbst modelliertes Relief in Frankreich, die Bilder in der „Andersen-Stube“ im Skandinavischen Themenbereich bis hin zu den szenischen Entwürfen für den Erlebnisbereich „Piraten in Batavia“ von 1987 – all dies und viele weitere Themenbereiche stammen von Ulrich Damrau.

Mit größter Hartnäckigkeit hat Damrau stets seine Pläne verfolgt, wenn es sein musste auch gegen den Pragmatismus der Parkgründer. In aller Regel konnte sich der Visionär durchsetzen. Sicher wurde er wegen seiner historischen und künstlerischen Begabungen sehr geschätzt. Zudem verbanden den Visionär folgende Eigenschaften mit der Inhaberfamilie Mack: ungebrochene Neugier im Verbund mit geradezu unstillbarem Erlebnishunger und der steten Bereitschaft zur Verzauberung.

Sicher werden einige Gäste beim nächsten Besuch im Europa-Park nach der adrenalingeladenen Achterbahnfahrt auch das ein oder andere architektonische Detail oder eine Zeichnung entdecken und sich erinnern an den Schöpfer, Ulrich Damrau.

Zu Ehren des Baumeisters Ulrich Damrau: Europa-Park zeigt umfangreiche Ausstellung

(c) Europa-Park

(c) Europa-Park

Er hat dem Europa-Park sein unverwechselbares Gesicht gegeben: Der Filmarchitekt und Bühnenbildner Ulrich Damrau. Am 13. November 2014 wäre er 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Jubiläums zeigt der Europa-Park eine große Ausstellung mit zahlreichen originalen Bildern, Bauplänen und Briefen des Künstlers. Insgesamt werden im „Blauen Foyer“ des Europa-Park Dome ab dem 30. November mehr als 60 Dokumente Ulrich Damraus zu sehen sein.

Das Schicksal, so erklärte Ulrich Damrau einmal, habe ihn auf unebenen und kurvenreichen Wegen nach Rust geführt. Roland Mack hatte ihn 1979 erstmals in den Europa-Park eingeladen. Aus diesem ersten Treffen entstand eine lebenslange Verbundenheit mit dem Freizeitpark und der Inhaberfamilie Mack. Es sollte Ulrich Damraus Aufgabe werden, dem Europa-Park bis heute seine einzigartige, faszinierende europäische Kultur zu verleihen. Mehr als 25 Jahre lang war Ulrich Damrau für die Umsetzung des europäischen Themenkonzepts in Deutschlands größtem Freizeitpark verantwortlich.

Der Filmarchitekt und Bühnenbildner zog 1984 mit seiner Frau in ein Haus am Rande des Europa-Park. Dank Ulrich Damrau entstanden zahlreiche Themenbereiche des Europa-Park: zuerst Italien im Jahr 1982, dann Holland 1984, es folgten Großbritannien 1988, Frankreich 1989, Österreich und Skandinavien 1992, die Schweiz 1993, Spanien 1994, Deutschland 1996, Russland 1998, Griechenland 2000 und Portugal 2005. Die jeweiligen europäischen Länder wurden durch ihn kunstvoll mit landestypischen Merkmalen repräsentiert, auch gestaltete er die parkeigenen Erlebnishotels mit. Verschiedenste kulturelle Einflüsse wurden durch die Kreativität Damraus zu einer Einheit zusammengefügt, ohne ihren individuellen Charakter zu verlieren. Auch die Herausforderung, alle Fahrgeschäfte, Attraktionen, Geschäfte und gastronomischen Einrichtungen in ein einheitliches Gesamtbild einzufügen, meisterte er mit seinem feinen Gespür für Architektur und Kunst.

Selbst im hohen Alter kam der Baumeister nicht zur Ruhe. Bis kurz vor seinem Tod am 25. Mai 2007 mit 92 Jahren war der Künstler voller Ideen und Tatendrang. Ulrich Damrau, der Meister des Bühnenbildes, der Architekt, der Maler, der Zeichner und der Szenograph hat es geschafft, die Grenzen zwischen Illusion und Wirklichkeit zu verwischen.

Ulrich Damrau – Curriculum Vitae des Künstlers Ulrich Damrau

geboren am 13.11.1914 in Bromberg im heutigen Polen geboren

Im Alter von 14 Jahren erhielt er privaten Zeichenunterricht. Studium in Berlin an der Hochschule für Angewandte Kunst bei Prof. Harald Bengen und Max Kaus.

1937 – 1941 an verschiedenen Bühnen als Bühnenbildner tätig  (u.a. Zentral Theater Dresden und Volksoper Hamburg)

1941 – 1946 Kriegsdienst und Gefangenschaft

1946   Neubeginn in Konstanz mit der Ausstattung der deutschen Erstaufführung von Bertold Brechts „Mutter Courage“ sowie für Shakespeares „Was ihr wollt“.

1947 – 1953    Chefbühnenbildner am sächsischen Staatstheater und erster Bühnenbildner an der sächsischen Staatsoper in Dresden.

1953 – 1954    Erster Filmarchitekt bei der „DEFA“ (Deutsche Film AG) in Babelsberg

1954 – 1955    Ausstattungsleiter am Badischen Staatstheater in Karlsruhe

1955 – 1962   Ausstattungsleiter am Türkischen Staatstheater Ankara und Dozent für Geschichte des Bühnenbilds und des Bühnenkostüms, Theatertechnik, Maskenmachen und Schminken am Staatlichen Konservatorium Ankara.

1966 – 1966   freiberufliche Tätigkeit in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt in Karlsruhe.

1966 – 1984   Filmarchitekt für das ZDF; Gestalter wissenschaftlicher Trickfilme in Kooperation mit verschiedenen Trickfilmstudios

Seit 1979        Konzeption für den Europa-Park in Rust; Künstlerische Gesamtgestaltung.

25. Mai 2007 bei Backnang gestorben

Quelle: Europa-Park

Ulrich Damrau – Architekt des Europa-Park

Ulrich Damrau (1914 – 2007) / (c) by Europa-Park
Ulrich Damrau war der Architekt, der dem Europa-Park sein “Gesicht” gab. Die Leidenschaft mit der er seiner Berufung folgte, ist überall im Park zu spüren, denn seit der Einführung des europäischen Themenkonzepts im Jahr 1981 hat der Künstler Schritt für Schritt seine Vision von Europa im badischen Rust verwirklicht. Was mit dem Bau des Italienischen Themenbereichs mit stilechten Gebäuden und liebevollen Details begann, entwickelte sich über die Jahre zu einem unverwechselbaren Gesamtbild mit 12 europäischen Themenbereichen, die in ihrer Authentizität ihresgleichen suchen.
Geboren 1914 in Bromberg/Polen, erhielt Ulrich Damrau vom 15. Lebensjahr an Zeichenunterricht. Mit 17 entwarf er sein erstes Bühnenbild am Stadttheater Frankfurt/Oder. Nach dem Zweiten Weltkrieg, Kriegsdienst und -gefangenschaft wagte er 1946 einen Neubeginn in Konstanz mit der deutschen Erstaufführung von Brechts “Mutter Courage”, bevor er von 1947 bis 1953 Chefbühnenbildner an der Staatsoper in Dresden war. Es folgten bewegte Jahre in Berlin, wo er  als erster Filmarchitekt bei der Deutschen Film AG tätig war. Von 1955 bis 1962 zog es den talentierten Bühnenbildner in die Türkei, wo er als Ausstattungsleiter am Türkischen Staatstheater in Ankara arbeitete.
1979 schließlich begann Ulrich Damrau seine Zusammenarbeit mit dem Europa-Park, wo er mit einem unfehlbaren Gefühl für Stile und Traditionen “sein” Europa verwirklichte. Der Meister des Bühnenbilds und der Fassadenarchitektur hat den jeweiligen europäischen Kulturen und ihren Stilepochen ein Gesicht gegeben. Dabei hat er die betreffenden europäischen Länder kunstvoll durch landestypische Merkmale repräsentiert und auch die parkeigenen Erlebnishotels mitgestaltet. Verschiedenste kulturelle Einflüsse wurden durch seine Kreativität zu einer Einheit zusammengefügt ohne ihren individuellen Charakter zu verlieren. Und auch die Herausforderung, alle Fahrgeschäfte, Attraktionen, Geschäfte und gastronomischen Eintrichtungen in ein homogenes Gesamtbild einzufügen meisterte der Filmarchitekt und Bühnenbildner mit seinem untrügbaren Gespür für Architektur und Kunst.
Die Zusammenarbeit mit der Familie Mack war bis zuletzt überaus erfolgreich. Die Kombination aus unternehmerischer Entschlossenheit und künstlerischer Leidenschaft ebnete den Weg für den ungebrochenen Erfolg des Europa-Park, der mittlerweile der größte saisonale Freizeitpark der Welt ist. Darüber hinaus war Ulrich Damrau stets ein guter Freund der Familie und ein kritischer Ratgeber von unschätzbarem Wert.
Gekrönt wurde das Lebenwerk des Künstlers 1995, als er anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Europa-Park mit dem Bundesverdienstkreuz augezeichnet wurde. Darüber hinaus wurde er im Jahr 2004 für sein Engagement für Europa mit der Staufer Medaille geehrt. Ulrich Damrau zeichnete sich stets durch unverwechselbare Leistungen im künstlerischen Bereich sowie durch seine bis zuletzt ungebremste Leidenschaft für die Künste aus. Bis kurz vor seinem Tod war er voller Ideen, Phantasie und unermüdlichem Tatendrang.
Im Europa-Park realisierte Ulrich Damrau die Vision eines vereinten Europa schon vor vielen Jahren. Der Bühnenbildner, Architekt, Maler, Zeichner und Szenograph hat es geschafft, die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Vision zu verwischen und damit den Europa-Park zu einer weltweit einzigartigen Urlaubsdestination gemacht.
Er starb am 25. Mai 2007 im Alter von 92 Jahren.
Quelle: Europa-Park

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