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Schlagwort: Nationalpark Bayerischer Wald

Ab in den Wald: 11 Orte für echtes Urwald-Feeling in Europa

Tropische Hitze, glasklare Seen und exotische Pflanzen – das ist die klassische Vorstellung eines Urwalds. Aber gibt es sowas auch bei uns in Europa? Auch, wenn das Ganze hierzulande nicht allzu viel mit dem Dschungelbuch zu tun hat, gibt es in Deutschland, Polen, Tschechien & Co. einige Wälder, die über Jahrhunderte hinweg ohne menschlichen Einfluss gewachsen sind und ihre Besucher in ein atemberaubendes Abenteuer entführen. Weniger Sommerhitze, aber garantiert genauso viel Paradies – versprochen.

Um herauszufinden, welche Nationalparks die schönsten (Ur)Wälder beherbergen und wie sie am besten erkundet werden können, haben sich die Reiseexperten von Travelcircus einige zauberhafte Orte herausgepickt und genauer angesehen. Dabei wurden 11 wunderschöne Orte gefunden, die garantiert für Urwald-Vibes sorgen – und das mitten in Europa!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Auch innerhalb Europas gibt es einige letzte Urwälder zu entdecken
  • Viele Parks und Reservate können lediglich im Rahmen lizenzierter Führungen erkundet werden
  • Es gibt einen Ort, der subtropische Pflanzen beheimatet – und das sogar in Europa
  • Ein Teil des größten zusammenhängenden Waldgebiets Mitteleuropas liegt in Deutschland
  • Hitlers Jurassic Park: Ein polnisch-belarussischer Nationalpark trifft auf Nazi-Geschichte
Bild: Travelcircus.de

11 beeindruckende Naturparadiese für echtes Urwald-Feeling

Jetzt schon reif für den Sommerurlaub? Travelcircus hat sich auf die Suche nach den 11 beeindruckendsten Naturparadiesen gemacht und herausgefunden, wo es auch in Europa Orte gibt, die echte Urwald-Vibes versprühen.

Białowieża-Nationalpark (Polen/Belarus)

Der letzte Tiefland-Urwald Europas

An der polnisch-belarussischen Grenze, rund dreieinhalb Autostunden östlich von Warschau, liegt der Nationalpark Białowieża. Er wurde 1932 als erster Nationalpark Polens gegründet und gilt als letzter Tiefland-Urwald Europas. Der polnische Teil gehört bereits seit 1979 zum UNESCO-Weltnaturerbe, der belarussische seit 1992.

Heimat des Europäischen Bisons

Der Nationalpark ist Rückzugsort für etwa 12.000 Tierarten – unter anderem für das Europäische Bison, auch Wisent genannt. Darüber hinaus konnten bisher unglaubliche 3.500 Pilz- sowie 5.500 Pflanzenarten nachgewiesen werden. Ein wahres Paradies der Artenvielfalt!

Ganz besonders geschützt

Auf polnischer Seite erstreckt sich der Nationalpark auf einer Fläche von 105,17 km², von denen 47,16 km² unter besonderem Schutz stehen. Doch keine Sorge: Das „strenge Schutzgebiet“ kann trotzdem erkundet werden – zumindest in Teilen: Es gibt festgelegte Routen und ausgewiesene Pfade, die von Touristen im Rahmen lizenzierter Führungen bestaunt werden können. Viele Abschnitte des Waldes sind jedoch vollständig unzugänglich oder Forschern vorbehalten.

Geschichtsfans aufgepasst: Eine im Jahr 2014 auf National Geographic Channel veröffentlichte Dokumentation mit dem Namen „Hitlers Jurassic Park” behandelt Einflüsse der Nazis auf den Nationalpark. So wollte Hermann Göring, deutscher Reichsminister der Luftfahrt, Reichsforst- und Reichsjägermeister, beispielsweise eine Art germanische Urwildnis erschaffen.

Nationalpark Plitvicer Seen (Kroatien)

Eines der ersten Naturdenkmäler des UNESCO-Weltnaturerbe

Die smaragdgrünen Plitvicer Seen sind nicht nur Kroatiens größter, sondern auch der älteste Nationalpark Südosteuropas. Sie befinden sich in der Bergregion Kroatiens zwischen den Gebirgsketten Mala Kapela im Westen und Nordwesten sowie Lička Plješivica im Südosten. Die Plitvicer Seen bestehen aus 16 namentlich erwähnten sowie einigen kleineren, kaskadenförmig angeordneten Seen, die durch Wasserfälle miteinander verbunden sind. 1979 wurden sie als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen.

Obwohl die Plitvicer Seen den interessantesten sowie bekanntesten Teil des Parks darstellen, nehmen sie insgesamt nur etwa 1 % der Gesamtfläche des Nationalparks ein.

Wandern im Paradies

Der Park hält sieben verschiedene Besichtigungsrouten mit zahlreichen Wanderwegen und Aussichtsplattformen bereit. Neben dem Seensystem lassen sich außerdem vier beeindruckende Bergpfade in fast unberührter Natur erkunden. Aber Achtung! Folgendes ist im Nationalpark Plitvicer Seen streng verboten:

  • Das Sammeln von Pflanzenmaterial sowie die Entnahme jedweder „Souvenirs“ aus der Natur
  • Das Füttern von Tieren
  • Das Baden in den Seen
  • Das Wegwerfen von Abfällen in die Natur
  • Das Verlassen der markierten bzw. ausgewiesenen Wege
Funfact: Der Park war teilweise Drehort der bekannten Winnetou Filme in Kroatien.

Nationalpark Sutjeska und Perućica Urwald (Bosnien und Herzegowina)

Einer der letzten Urwälder Europas

Im Südosten von Bosnien und Herzegowina, fast schon an der Grenze zu Montenegro, befindet sich der Nationalpark Sutjeska (bosnisch Nacionalni park Sutjeska). Er ist der älteste Nationalpark des Landes und beherbergt unter anderem einen der letzten Urwälder der warmgemäßigten Zone Europas: den Perućica-Urwald. Tiefe Täler, glasklare Bergseen und dichte Waldkomplexe, wohin das Auge reicht – ein Besuch des Sutjeska Nationalparks ist ein Muss für alle Naturliebhaber.

Ein Jahrtausende altes Naturreservat

Das Alter des Nationalparks wird auf unfassbare 20.000 Jahre geschätzt. Kein Wunder also, dass er zum streng geschützten Naturreservat erklärt wurde und zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Um die unberührte Natur auch weiterhin vor äußeren Einflüssen zu schützen, sind Besuche und Touren lediglich im Rahmen lizenzierter Führungen möglich. Dennoch wird hier einiges geboten: Von mehrtägigen Wanderungen über Bergbesteigungen, bis hin zu Canyoning in Flussschluchten – hier findet definitiv jeder sein persönliches Abenteuer.

Biosphärenreservat Šumava (Böhmerwald, Tschechien)

All in one: Nationalpark, Naturreservat und Landschaftsschutzgebiet

Im Südwesten Tschechiens im Böhmerwald befindet sich das Biosphärenreservat Šumava. Es umfasst sowohl den Nationalpark als auch das Landschaftsschutzgebiet Šumava und stellt damit eines der artenreichsten Schutzgebiete Mitteleuropas dar.

Ganz besonders beeindruckend: das Naturreservat Boubínský, der größte ursprüngliche Wald Mitteleuropas. Verflochtene Wurzeln, 300 bis 400 Jahre alte Bäume und wilde Natur – da die Holznutzung durch den Menschen aufgrund der unmittelbaren Lage am 1362 m hohen Berg Boubín kaum möglich war, konnte der Urwald nahezu uneingeschränkt vor sich hin wachsen. Entstanden ist er übrigens durch einen Sturm, der im Januar 1724 großen Schaden im Böhmerwald verursachte.

Für wissbegierige Abenteurer führt um den umzäunten Kern des Urwalds ein spannender Rundlehrpfad, Boubínský prales, dessen Ausgangspunkt der See Boubínské jezírko ist.

Durch’s Dickicht zum Aussichtsturm

Wie heißt es so schön? Viele Wege führen nach Rom: Zum Urwald und Aussichtsturm auf dem Gipfel von Boubín gelangt man sowohl aus der Gemeinde Kaplice als auch aus Kubova Huť. Hier befindet sich außerdem die höchstgelegene Eisenbahnstation Tschechiens – 995 m über dem Meeresspiegel.

Good to know: Der Nationalpark Bayerischer Wald liegt mit einer 20-minütigen Autofahrt quasi um die Ecke.

Vilm (Ostsee, Deutschland)

Ein Dschungel mitten in der Ostsee

Beeindruckende Steilküsten, traumhafte Buchten, satte Wiesen und idyllische Wälder – die etwa 94 Hektar große Ostseeinsel Vilm begeistert mit einer einmaligen Flora und Fauna. Sie gehört zur Stadt Putbus auf Rügen und wird durch drei Inselkerne definiert: Kleiner Vilm, Mittelvilm und Großer Vilm. Die Insel ist seit 1990 eine der Kernzonen des Biosphärenreservates Südost-Rügen und beherbergt über 21 Baumarten, von denen so manche bereits das 16. Jahrhundert miterlebt haben sollen.

Inselidyll mit Geschichte

Wer einen Blick auf alte Tourismuskarten der DDR wirft, wird vor allem eines nicht finden: die Insel Vilm. Offiziell war die Insel zu diesem Zeitpunkt nämlich ein gesperrtes Schutzgebiet für die empfindliche Natur – inoffiziell diente sie als privater Urlaubsort für DDR-Ministerrat Mitglieder wie Erich Honecker, Erich Mielke oder Walter Ulbricht. So ging 1967 bei der Putbusser Druckerei der Auftrag ein, die Insel aus allen Landkarten zu streichen.

Um das eindrucksvolle Inselparadies tatsächlich zu schützen, ist das Betreten heute lediglich im Rahmen einer anmeldepflichtigen geführten Exkursion möglich.

Rothwald, Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal (Kalkalpen, Niederösterreich)

Ein (Ur)Wald im Wildnisgebiet

Westlich von Maria Zell an der Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark liegt das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal. Es ist Heimat einer Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten sowie eines ganz besonderen Stücks unberührter Natur: dem Rothwald. Er erstreckt sich über 40 Quadratkilometer, von denen etwa vier Quadratkilometer seinen ursprünglichsten Teil, den Urwald Rothwald, ausmachen.

Ganz besonders ausgezeichnet

Das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal ist seit 2002 auch als Naturschutzgebiet deklariert und wurde 2017 sogar gemeinsam mit dem Urwald Rothwald sowie weiteren Wäldern zum „UNESCO-Weltnaturerbe Buchenurwälder und Alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ ernannt. Damit gilt es als einziges Gebiet seiner Art, das in Österreich von der UNESCO auf diese Art ausgezeichnet wurde.

Nachdem bereits 1875 die forstliche Nutzung des Wildnisgebiets verboten wurde, ist es Touristen bis heute nur auf ausgewählten Wegen möglich, die beeindruckende Natur zu bestaunen und zu erkunden.

Nationalpark Garajonay (La Gomera, Spanien)

Dschungel-Vibes auf den Kanaren

Der Nationalpark Garajonay befindet sich im Herzen der Kanarischen Insel La Gomera und ist zu 85 Prozent von kanarischem Urwald bedeckt. Moosbewachsene Äste und bis zu zwei Meter hohe Farne, kleine Flussläufe und Wasserfälle am Wegesrand – der immergrüne Nebelwald sorgt für echtes Dschungel-Feeling.

Um das besondere Ökosystem zu schützen, wurde der Nationalpark 1986 zum Weltnaturerbe der UNESCO ernannt und ist seit 1988 außerdem Europäisches Vogelschutzgebiet.

Wanderwege weit und breit

Auf gekennzeichneten Wander- und Forstwegen gibt es viele Möglichkeiten, die herrliche Naturlandschaft auf La Gomera ausgiebig zu genießen. Das Gebiet verfügt über eine ausgebaute Hochstraße und ist für Touristen und leidenschaftliche Wanderer gut erschlossen.

Funfact: Obwohl sich im Nationalpark Garajonay keine Zedernbäume finden lassen, wird der Park im Volksmund häufig als El Bosque del Cedro, auf Deutsch Zedernwald, bezeichnet.

Nationalpark Biogradska Gora (Montenegro)

Klein, aber oho!

Rund 100 Kilometer nördlich der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica in der gebirgigen Bjelasica-Region liegt der kleinste Nationalpark des Landes: Biogradska Gora. Bekannt ist der Park vor allem aufgrund seines 16 Quadratkilometer großen Urwalds.

Eine Flora und Fauna der Extraklasse

Plätschernde Gebirgsbäche und glasklare Gletscherseen, blühende Almwiesen, 86 Arten von Bäumen und Sträuchern sowie eine atemberaubend vielfältige Tierwelt machen den Nationalpark Biogradska Gora nicht nur zu einem wahnsinnig beeindruckenden, sondern vor allem schützenswerten Ort. Etwa 26 unterschiedliche Ökosysteme finden hier Platz.

Ganz besonders sehenswert: der Biogradska Jezero, der größte aller sechs Gletscherseen des Biogradska Gora, auf einer Höhe von 1.000 Metern. Um den See verläuft ein etwa 3,5 Kilometer langer Wanderweg, der zu einem 21 Meter hohen Aussichtsturm führt – mit unglaublicher Aussicht über den Gletschersee.

Laurisilva von Madeira (Portugal)

Subtropische Idylle in Europa

Jahrhunderte alte Bäume umgeben von dicken Nebelschwaden, mit Moos bewachsenen Äste und wucherndem Farn – der Laurisilva, auch Lorbeer- oder Laurazeenwald genannt, gilt als Aushängeschild der Insel Madeira in Portugal. Wie der Name bereits verrät, ist er ein Schutzgebiet für den Waldtypus Laurisilva und seit dem 2. Dezember 1999 UNESCO-Weltnaturerbe.

Paradiesische Bedingungen

Die regionale Nähe zu Afrika sorgt für ein besonderes Klima in Madeira – aus diesem Grund beheimatet die Insel sowohl subtropische Pflanzen, die es in anderen Regionen Europas heute nicht mehr gibt, als auch einen ganz besonderen Vogel: die endemische Silberhalstaube, Symbolfigur des Parque Natural da Madeira. 

Die magische Waldlandschaft des Laurisilva lässt sich am besten über ein ausgedehntes Weg- und Wandernetz erkunden und bestaunen. Häufig führen die Routen an sogenannten Levadas vorbei – das sind künstlich angelegte Kanalläufe, die schon im 15. Jahrhundert eine entscheidende Rolle für den Wassertransport spielten.

Bayerischer Wald (Deutschland)

Das Grüne Dach Europas

Der wunderschöne Bayerische Wald liegt zwischen Donau, Böhmerwald und der österreichischen Landesgrenze und erstreckt sich auf rund 6.000 Quadratkilometern. Er ist Teil des größten zusammenhängenden Waldgebiets Mitteleuropas im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Österreich, dem Grünen Dach Europas.

Traumhaftes Flair mitten in Bayern

Mit seinen mächtigen Bergrücken und den glasklaren Bergseen katapultiert er seine Besucher an einen magischen Ort, der sich – zumindest gefühlt – fernab der Realität befindet. Mit mehr als 130 Berggipfeln, vielen seltenen Tierarten, einem unglaublichen Naturschauspiel und dem längsten Wanderweg Deutschlands, dem Goldsteig, gibt es im Bayerischen Wald jede Menge zu entdecken.

Zwei in eins: Einige der Wanderwege setzen sich über die Grenze hinweg bis nach Tschechien fort und gehen so in den Nationalpark Böhmerwald (Šumava) über – rein geologisch ist der Bayerische Wald tatsächlich Teil des Böhmerwalds. Zumindest namentlich voneinander unterschieden werden die beiden Wälder übrigens erst seit 1830, als das Gebiet bayerisch wurde.

Biosphärenreservat Spreewald (Deutschland)

Urlaub, Naturschutz und Gurken

Eine atemberaubende Wasser- und Kulturlandschaft, die bedeutend zur Artenvielfalt beiträgt, Heimat besonderer Tierarten wie der Rotbauchunke sowie köstlicher Gurken – der Spreewald im Südosten von Brandenburg ist aus vielerlei Gründen eine Reise wert. Als ausgeprägte Auen- und Moorlandschaft steht das 475 Quadratkilometer große Biosphärenreservat Spreewald unter besonderem Schutz und leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Natur.

Von Berlin bis nach Paris

Während die beeindruckende Landschaft rund um den Spreewald bereits im aktuellen Eiszeitalter geformt wurde, zählt sie heute als eines der beliebtesten Ziele im Raum Brandenburg. Die natürlichen und künstlich angelegten Fließe und Kanäle erreichen eine Gesamtlänge von 970 Kilometern. Zum Vergleich: Die Strecke von Berlin bis Paris beträgt etwa 1.055 Kilometer – durch den Spreewald fließt also wirklich ganz schön viel Wasser.

Schon gewusst? Fließ ist ein altes Wort für einen Wasserlauf, das in Brandenburg, Berlin und Sachsen auch heute noch als Hydronym für Bach verwendet wird.

Von Lübbenau aus durch den Spreewald geht es bereits seit 1882 – mittlerweile zählen die beliebten Kahnfahrten jährlich bis zu einer knappen Million Gäste. Hier gibt es schließlich pure Natur, gekoppelt an spannende Geschichte zu entdecken. Und keine Sorge: Die berühmte knackig-würzige Spreewaldgurke kann natürlich an einem der vielen Gurkenstände der verschiedenen Häfen oder im speziellen Gurken Drive-in gekauft und auslaufsicher mitgenommen werden.

Zusammenfassung: Das Dschungelbuch, aber in Europa

Wer sich nach Urlaub im Grünen und Dschungel-Vibes sehnt, muss dafür keine endlos lange Reise auf sich nehmen – unberührte Natur und Urwald-Feeling gibt es quasi vor der Haustür. Ob Bayerischer Wald oder Plitvicer Seen, ob Wisente im polnisch-belarussischen Naturpark oder Silberhalstauben in Portugal: In Europa ist eine Menge los und es gibt allerhand zu entdecken!

Doch nicht nur fleißige Wanderer und Naturliebhaber kommen an diesen beeindruckenden Orten auf ihre Kosten – auch Geschichtsfans können einiges mitnehmen. Die zeitweise verschwundene Insel Vilm oder Hermann Görings Pläne für den Białowieża-Nationalpark sind im Geschichtsunterricht sicher noch nicht behandelt worden, oder?

Besonders wichtig: Das unglaubliche Naturschauspiel dieser beeindruckenden Parks und Reservate muss auch weiterhin geschätzt und geschützt werden. Wer sein Bewusstsein für die Magie unserer Erde noch mal vertiefen möchte, sollte sich einen Ausflug ins Dickicht aber unter keinen Umständen entgehen lassen.

Es bleibt lediglich zu beachten, dass viele Wälder nur im Rahmen offizieller Führungen erkundet werden können. Sich vorab zu informieren, sollte also ganz oben auf der To-Do-Liste der nächsten Reise- und Urlaubsplanung stehen!

Quelle: Travelcircus.de

Die Reisetrends 2021/22: So reisen Deutsche trotz der Pandemie am liebsten

Der Sommer 2021 war bereits der zweite Sommer, in dem die Corona Pandemie einen großen Einfluss auf unseren Alltag und auch unser Reiseverhalten hat. Doch deutsche Reiseliebhaber lassen sich ihre Reiselust davon nicht vermiesen! Im Vergleich zum Vorjahr ist die Nachfrage nach Urlaub um 42,37 % gestiegen.

Dennoch bleiben Urlauber vorsichtig und urlauben lieber an der Ostsee als in der Ferne. Nichtsdestotrotz steigt auch die Nachfrage nach Auslandsreisen wieder deutlich, knapp die Hälfte der Deutschen zieht es wieder ins Ausland – immer vorausgesetzt, die Hygienemaßnahmen vor Ort sind ausreichend und es gibt die Möglichkeit, kurzfristig zu stornieren.

Doch wohin reisen Deutsche momentan am liebsten? Welcher Unterkunftstyp ist der klare Favorit, welche Urlaubsregionen werden immer beliebter und welche Urlaubsform wird derzeit präferiert? Die Reisetrend-Analyse von Travelcircus hat alle wichtigen Antworten.

Da wir hier bei der EXPEDITION R uns hauptsächlich um die Region Deutschland kümmern, beleuchten wir nur diesen Teil der Untersuchung. Für die Lieblingsziele der Deutschen im Ausland weisen wir auf den Artikel bei den “Reisenden Reportern” hin! Ebenso wollen wir auf unsere Kollegen von Summertime Parcs verweisen, die sich den Teil der Analyse vorgenommen, welcher die Unterkünfte betrifft.

Der Europa-Park-Zeppelin fliegt über die Bodenseeregion. Bild: Europa-Park
Der Europa-Park-Zeppelin fliegt über die Bodenseeregion. Bild: Europa-Park

Vorgehensweise

Travelcircus hat das Google Suchvolumen in Deutschland für 18 Länder und 263 Urlaubsregionen in Europa ermittelt, wobei die Suchbegriffe jeweils mit 27 verschiedenen Urlaubsarten und Unterkünften kombiniert wurden. So kamen beispielsweise Suchbegriffe wie “Amsterdam Städtereise”, “Ostsee Camping” oder “Gardasee Hausboot” zustande.

Recherchiert und verglichen wurden die Suchergebnisse für den Zeitraum Juni bis September der Jahre 2020 und 2021. Die Wahl fiel auf den Zeitraum von Juni bis September, da der Sommer allgemein als Haupturlaubssaison bekannt ist und die Sommerurlaubs-Saison 2021 pandemiebedingt etwas später begonnen hatte.

Die 18 untersuchten Länder wurden danach ausgewählt, dass sie von Deutschland aus zügig mit dem Auto erreichbar sind. Aus diesem Grund wurden beliebte Urlaubsländer wie Spanien, Portugal, Großbritannien oder auch Griechenland und Malta nicht mitberücksichtigt.

Fernreise im Sommer 2021? Nein – Urlaub in Deutschland!

Im Sommer 2021 wurde wieder etwas mehr als im Vorjahr verreist, die Corona-Situation hatte sich im Sommer etwas entspannt. Immer mehr Leute konnten dank Impf- oder Genesenennachweis wieder verreisen.

Auch in diesem Jahr zeigt sich am Suchvolumen deutlich, dass die Deutschen noch immer am liebsten Urlaub im eigenen Land machen. Durchschnittlich 1.580.823 Mal haben sie von Juni bis September 2021 nach Urlaub in Deutschland gesucht – damit führt unser schönes Heimatland weit vor Italien und den Niederlanden.

Trotz dieser hohen Anzahl an Suchen zum Thema Urlaub in Deutschland ist die Nachfrage allerdings ein wenig gesunken. Im Sommer 2021 gab es 4,44 % weniger Suchanfragen als im Jahr davor. Im Vergleich zu 2019 haben sich die urlaubsbezogenen Suchanfragen allerdings mehr als verdoppelt. Das liegt sicherlich an den Reisebeschränkungen und der Unsicherheit bezüglich des Reisens insgesamt, aber Deutschland ist mit seiner Vielfalt auch einfach ein fantastisches Reiseland!

Die beliebtesten Urlaubsregionen in Deutschland

Auch wenn die urlaubsverbundenen Suchanfragen zu Deutschland minimal zurückgegangen sind, bleibt Deutschland die unangefochtene Nummer Eins! Doch welche Regionen sind besonders beliebt und welche habe vielleicht etwas an Nachfrage verloren?

25 % mehr Nachfrage: Eine Insel ist der Überflieger

Urlaubsregionen (DE)Ø SV Jun/Sep 2020Ø SV Jun/Sep 2021Veränderung
Helgoland18.07822.67525,43 %
Usedom60.45066.1739,47 %
Ostfriesland10.42311.80013,22 %
Nordsee143.280152.5236,45 %
Ostsee255.508272.0506,47 %
Berlin115.765136.92518,28 %
Rügen79.38880.4701,36 %
Lüneburger Heide23.85026.63511,68 %
Sylt84.52081.713-3,32 %
Brandenburg13.58012.310-9,35 %
Bayerischer Wald32.42030.983-4,43 %
Sauerland17.76316.980-4,41 %
Altmühltal19.41017.863-7,97 %
Mosel73.77355.340-24,99 %
Thüringen16.32014.400-11,76 %
Harz69.05863.500-8,05 %
Mecklenburgische Seenplatte50.86842.798-15,86 %
Bodensee216.610191.658-11,52 %
Schwarzwald75.26565.820-12,55 %
Rhön10.0308.995-10,32 %
Allgäu66.36351.845-21,88 %
Sächsische Schweiz45.72028.945-36,69 %
Eifel33.84019.603-42,07 %
Nachfrage der deutschen Urlaubsregionen, gemessen am durchschnittlichen Suchvolumen im Zeitraum Juni bis September.

Über 270.000 Anfragen pro Monat: Die Deutschen wollen ans Meer!

Es geht doch nichts über eine Auszeit am Meer – das finden auch deutsche Reiseliebhaber!

PlatzierungUrlaubsregionen (DE)Ø SV Jun/Sep 2020Ø SV Jun/Sep 2021
1Ostsee255.508272.050
2Bodensee216.610191.658
3Nordsee143.280152.523
4Berlin115.765136.925
5Sylt84.52081.713
6Rügen79.38880.470
7Usedom60.45066.173
8Schwarzwald75.26565.820
9Harz69.05863.500
10Mosel73.77355.340
Top 10 der deutschen Urlaubsregionen, gemessen am durchschnittlichen Suchvolumen im Zeitraum Juni bis September.

Urlaub am Wasser: Nordsee, Ostsee & Bodensee

Beim Blick auf das durchschnittliche Suchvolumen wird deutlich, dass deutsche Reiseliebhaber außerordentlich gerne ihren Urlaub am Meer oder auch am See verbringen. Der Spitzenreiter ist da ganz eindeutig die Ostsee. Mit einem Durchschnittssuchvolumen von 272.050 liegt die Ostsee sogar noch deutlich vor dem Bodensee (ø SV: 191.658) und der Nordsee (ø SV: 152.523).

Die Nachfrage nach Urlaub an Nord- und Ostsee ist sogar noch um je knapp 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Beim Bodensee ist sie zwar um 11,52 % gesunken, bleibt aber dennoch sehr hoch und der schöne See in Süddeutschland außerordentlich beliebt.

Ab auf die Insel

Deutschland hat nicht nur aufregende Metropolen, romantische kleine Orte und majestätische Berge zu bieten, sondern auch wunderschöne idyllische Inseln. Und der Inselurlaub boomt! Mit Blick auf das durchschnittliche Suchvolumen sind Sylt und Rügen die begehrtesten Lieblingsinseln der Deutschen.

Zu Urlaub auf Sylt gab es durchschnittlich 81.713 und zu Rügen 79.388 Suchanfragen im Zeitraum Juni – September 2021. Mit 66.173 Suchanfragen lag auch Usedom wieder total im Trend. Die Nachfrage bei Usedom ist sogar um 9,47 % gestiegen. Doch es gibt eine Nordseeinsel, bei der die Nachfrage noch viel mehr, nämlich um 25,43 % gestiegen ist: Helgoland.

136.925 Suchanfragen zeigen: Berlin geht immer

„Du bist so wunderbar, Berlin.” Die deutsche Hauptstadt ist nicht nur bei internationalen Gästen, sondern auch bei deutschen Urlaubern sehr beliebt. Und nicht nur das: Die Nachfrage nach einem Hauptstadturlaub steigt jedes Jahr. Im Vergleich von 2020 auf 2021 sind es sogar satte 18,28 %. Städtereisen werden generell wieder beliebter und mit einem durchschnittlichen Suchvolumen von 136.925 ist Berlin auch im internationalen Vergleich die absolute Lieblingsstadt.

Hier gab es bis zu 42 % weniger Nachfrage: Sächsische Schweiz, Eifel und Mosel
Während Helgoland, Berlin und Ostfriesland immer gefragter werden, gibt es auch Regionen in Deutschland, in denen es leider ganz anders aussieht. Durch die verheerende Flutkatastrophe im Sommer 2021 wurden ganze Regionen und Orte zerstört, worunter auch der dortige Tourismus deutlich zu leiden hatte.

Die Eifel und die Mosel Region waren besonders schwer betroffen, was sich auch in der Nachfrage und den Suchvolumen zu Urlaub in der Region widerspiegelt. Die Eifel verliert 42,07 % und die Mosel Region 24,99 % der Nachfrage während der Sommermonate. Auch die Sächsische Schweiz hatte mit Hochwasser zu kämpfen, was hier einen Nachfrage-Rückgang von 36,69 % zur Folge hatte. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Regionen und ihre Bewohner bald erholen und dann auch der Tourismus wieder zunimmt!

Quelle: Travelcircus.de

Wandern in Corona-Zeiten: Das sind die meistgesuchten Nationalparks Deutschlands!

Viele Bundesländer, darunter Schleswig-Holstein, Bayern oder Niedersachsen, planen ab Pfingsten die Wiedereröffnung des Tourismus, z.B. der Hotels, Campingplätze und Ferienwohnungen.

Hoffnung auf den Pfingsturlaub besteht also und die Vergleich.org-Redaktion hat zur Anregung für den Wanderurlaub die meistgesuchten Nationalparks Deutschlands zusammengestellt. Achtung: Vor der Anreise auf jeden Fall nochmal über die aktuell geltenden Regeln im Ziel-Bundesland informieren!

Grafik: Vergleich.org

Auf Platz 1: Der Nationalpark Eifel!  

Mit 51.250 monatlichen Google-Suchanfragen holt sich der Nationalpark Eifel die Krone unter den meistgesuchten Nationalparks Deutschlands. Der Naturpark in Nordrhein-Westfalen entstand auf dem Gelände eines ehemaligen Truppen-Übungsgebiets des belgischen Militärs. Durch die Sperrzone konnte sich die Natur jahrzehntelang ungestört entwickeln.

Das größte Waldstück des Parks, der Kermeter, besteht vor allem aus Buchen, von der Dreiborner Hochfläche aus hat man einen wunderbaren Ausblick. In dem malerischen Nationalpark kann man mit etwas Glück einen Blick auf Wildtiere wie Wildkatzen, Rothirsche oder Uhus erhaschen. In dem 110 km² großen Park befindet sich ein Wildnis-Trail, der entlang an Tälern und Flüssen im Frühjahr eine Wildblumen-Pracht bietet.

Auf Platz 2: Der Nationalpark Bayerischer Wald!  

Der Nationalpark Bayerischer Wald liegt direkt an der Grenze zu Tschechien im Inneren Bayerischen Wald. Der Nationalpark wurde 1970 gegründet und 1997 auf die beinahe doppelte Fläche erweitert. Das Gelände bietet neben über 500 km an markierten Wegen auch ein Tier-Freigelände, ein Waldspielgelände und ein waldgeschichtliches Museum. Letztere sind jedoch aktuell aufgrund der Corona-Beschränkungen geschlossen.

Es handelt sich um Deutschlands einzigen Urwald und bietet somit ein unvergleichliches, urwüchsiges Naturerlebnis, in dem es seltene Tierarten wie Luchse oder Otter zu bestaunen gibt. Außerdem bietet die bergige Bayerische Natur über 130 Gipfel mit über 1000 Metern Höhe – ein “Schmankerl” für alle Gipfelstürmer.

Auf Platz 3: Der Nationalpark Berchtesgaden!

Wer es noch alpiner mag, sollte sich den Nationalpark Berchtesgadener Land nicht entgehen lassen; mit 21.920 monatlichen Google-Suchanfragen auf Platz 3 der meistgesuchten Nationalparks Deutschlands. Das 208 km² große Areal gehört zum UNESCO-Biosphärenreservat Berchtesgadener Land und bietet mit dem 2.713 Meter hohen Watzmann und dem Königssee zwei Highlights der Alpen.

In dem Naturschutzgebiet leben neben dem Steinadler – dem Wahrzeichen der Nationalparks – weitere Mitglieder der hochalpinen Fauna wie Murmeltiere, Gämsen oder Steinböcke. Anfang Mai wurde bestätigt, dass im Frühsommer erstmals junge Bartgeier in dem Park ausgewildert werden sollen. Auch die Flora beeindruckt mit typisch alpinen Pflanzen wie Enzian oder Edelweiß. Aber Achtung: Die geschützten Pflanzen dürfen nicht gepflückt werden!

Der 57 km² große Park liegt im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg und somit im Nordteil des Mittelgebirges Kellerwald. Der Edersee bildet das Herzstück des Gebiets und erfreut kleine und große Wasserratten.

Seit 2011 ist der Park ein Teil des transnationalen Weltnaturerbes “Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands”. Mit 18.960 Google-Suchanfragen pro Monat schafft er es auf den vierten Platz der meistgesuchten Nationalparks.

Auf Platz 5: Der Nationalpark Schwarzwald!  

Der Naturpark in Baden-Württemberg ist über 100 km² groß und bietet neben naturbelassenen Landschaften auch viele Schlösser und Burgruinen zur Besichtigung. Auch Städte und Dörfer in der Gegend, allen voran die “Bäderstadt” Baden-Baden, bieten sich für einen Besuch an.

Darüber hinaus finden sich hier über 100 Wasserfälle, wie bspw. die Allerheiligen-Wasserfälle mit einer kompletten Fallhöhe von ca. 100 Metern. Der Naturpark kommt auf 14.450 monatliche Google-Suchanfragen – Platz 5 der meistgesuchten deutschen Nationalparks.

Grafik: Vergleich.org


Auf Platz 6: Der Nationalpark Harz!
 

  • 10.570 monatliche Google-Suchanfragen
  • rund 600 Kilometer Wanderweg warten darauf, begangen zu werden
  • mit einer Dampflok-getriebenen Bahn kann man sich auf den Gipfel des Brockens transportieren lassen, wo ein botanischer Garten auf die Besucher*innen wartet

Auf Platz 7: Der Nationalpark Jasmund!  

  • 8.810 monatliche Google-Suchanfragen
  • der Park liegt auf der nordöstlichen Rügen-Halbinsel Jasmund und ist mit nur 30 km² Deutschlands kleinster Nationalpark
  • das Gelände bietet eine wunderschöne Ostsee-typische Kreideküste sowie die höchste Erhebung Rügens, den 161 Meter hohen Piekberg

Auf Platz 8: Der Nationalpark Hainich!  

  • 8.470 monatliche Google-Suchanfragen
  • der 75 km² große Park in Thüringen liegt zwischen Eisenach, Bad Langensalz und Mühlhausen
  • das Areal verfügt über einen idyllischen Baumkronenpfad, von dem aus man den Buchenwald bestaunen kann

Auf Platz 9: Der Nationalpark Sächsische Schweiz!  

  • 8.310 monatliche Google-Suchanfragen
  • der Nationalpark beeindruckt mit den für die Sächsische Schweiz typischen, faszinierenden Felsformationen
  • die Nationalparkgemeinde Hinterhermsdorf ist als familienfreundlicher Urlaubs- und staatlich anerkannter Erholungsort zertifiziert

Auf Platz 10: Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft!  

  • 6.290 monatliche Google-Suchanfragen
  • der Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern ist mit 786 km² der drittgrößte Nationalpark Deutschlands
  • 83% der Fläche des Parks sind Ostsee, Wattflächen und Lagunen, wodurch hier eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt bestaunt werden kann

Quelle: Vergleich.org

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