Aktion des Bundesverbandes Kinderhospiz - Bild: Europa-Park

Aktion des Bundesverbandes Kinderhospiz – Bild: Europa-Park

Antonia, lange braune Haare, große dunkle Augen, rosafarbener Anorak und dicke Winterboots, sitzt auf dem Schoß ihres Vaters und blickt konzentriert in die Höhe. Dort oben, sicher fünf, sechs Meter über ihr, wirbeln wagemutige Trapez-Artisten durch die Luft. Nach jedem gelungenen Kunststück lächelt die zierliche Neunjährige, hebt ihre zarten Hände ein wenig, klatscht und legt sie dann wieder auf ihren Oberschenkeln ab. Wie schwer ihr der Applaus fällt, lässt sich nur erahnen. Tatsächlich kostet er Antonia wohl viel Willenskraft und Energie, denn sie leidet an einer unheilbaren, speziellen Art von Muskelschwund, der spinalen Muskelatrophie. Diese Krankheit raubt ihr nach und nach jede Körperbeherrschung und wird ihre Lebenszeit deutlich verkürzen. „Zu klatschen ist inzwischen schwierig für sie“, sagt Isolde, Antonias Mutter. Antonia, ihr großer Bruder und ihre Eltern sitzen gerade in der Zirkus-Revue des Europa-Park.

Sie gehören zu den zehn Familien, die den Samstag, 17.12.2016, als Ehrengäste in Deutschlands größtem Freizeitpark verbringen durften – eine Aktion, die 2012 vom Bundesverband Kinderhospiz (BVKH) initiiert worden ist. Eingeladen hatte auch dieses Jahr wieder Mauritia Mack, Botschafterin des BVKH und Ehefrau des Europa-Park Inhabers Jürgen Mack. „Mein Hauptanliegen ist es, den Familien einige unbeschwerte Stunden im weihnachtlichen Ambiente des Europa-Park zu schenken, um neue Energie zu sammeln für die großen Herausforderungen in ihrem Alltag“, sagt Mauritia Mack, selbst zweifache Mutter. „Ich trage als Botschafterin sehr gerne dazu bei, die Familien und die Arbeit des Bundesverbands Kinderhospiz zu unterstützen und auf sie aufmerksam zu machen.“ Und BVKH-Geschäftsführerin Sabine Kraft ergänzt: „Es ist immer wieder wunderbar zu sehen, wie sehr sich die kranken Kinder, ihre Geschwister und Eltern über diesen Tag im Europa-Park freuen. Es ist zu spüren, wie gut es ihnen tut, einfach einmal ein wenig Abstand zu gewinnen von all ihren Sorgen und Ängsten. Und wir sind sehr dankbar, dass Mauritia Mack dies alles nun schon zum fünften Mal möglich macht.“

Ehrengäste im Europa-Park sein zu dürfen, ist daher eine wertvolle Erfahrung für Antonias Mutter Isolde. Sie versteht die Einladung als Wertschätzung dessen, was ihre gesamte Familie miteinander meistert, jeden Tag aufs Neue. „Es tut einfach gut zu merken, dass es Menschen gibt, die respektieren, was wir im Alltag leisten“, sagt sie. „Genau dieses Gefühl möchten wir den betroffenen Familien vermitteln: dass wir sehen und anerkennen, welche unglaubliche Herausforderungen sie bewältigen“, sagt BVKH-Geschäftsführerin Sabine Kraft. „Abnehmen können wir ihnen diese Aufgabe zwar nicht. Aber wir können ihnen immer wieder zeigen, dass wir sie nicht alleine lassen. Und wir können versuchen, mit Aktionen wie dem Europa-Park Besuch heute kleine Lichtblicke für sie zu setzen.“

In Deutschland sind nach aktuellen Schätzungen rund 40.000 Kinder so schwer krank, dass sie vermutlich das Erwachsenenalter nicht erreichen werden. Etwa 5.000 von ihnen versterben jedes Jahr. Der Bundesverband Kinderhospiz (BVKH) setzt sich als Dachorganisation vieler ambulanter und stationärer Kinderhospize dafür ein, dass die betroffenen Familien nicht ins soziale Abseits gedrängt werden. Außerdem betreibt er das Sorgen- und Infotelefon OSKAR, das unter Tel. 0800/ 88884711 bei allen Fragen zur Kinderhospizarbeit erreichbar ist – und zwar rund um die Uhr. Und nicht zuletzt setzt er sich politisch dafür ein, dass die Rahmenbedingungen der Kinderhospizarbeit und damit letztlich die Versorgung unheilbar kranker Kinder weiter verbessert werden. Der BVKH finanziert seine Arbeit nahezu vollständig aus Spenden.

www.bundesverband-kinderhospiz.de

Spendenkonto des Bundesverbands Kinderhospiz:

Sparkasse Olpe

BIC WELADED1OPE

IBAN DE03 4625 0049 0000 0290 33

Quelle: Europa-Park