von Barbara Dickmann

Am Montag, 27. November begrüßt Marianne Mack rund 600 Gäste im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Vortragsreihe „Neue Perspektiven“. Der Referent Werner Tiki Küstenmacher, der sein Wissen ohne Honorar zur Verfügung stellt, spricht über das Thema „Du hast es in der Hand – Vorsorge gegen Burnout“. 6.000 Euro kommen durch die Spenden des Abends zusammen. Darüber hinaus erhält der Förderverein „Santa Isabel e.V. – Hilfe für Kinder und Familien“ 3.500 Euro der Kaufmännischen Schule in Hausach. Durch die Gelder werden zwei unheilbar kranke Frauen unterstützt.

“Du hast es in der Hand – Vorsorge gegen Burnout“ ist bei Werner Tiki Küstenmacher wörtlich gemeint. Der evangelischer Pfarrer, Journalist und Bestseller-Autor benutzt die Finger seiner rechten Hand, um fünf selbst entwickelte Rituale für ein glücklicheres Leben anzuwenden. „Überlege, was dich aufblühen lässt, spüre frühzeitig was dich belastet. Wichtig ist nicht, was dir passiert, sondern wie man damit umgeht“, sagt der Referent und beginnt mit dem kleinen Finger. Er steht für die kleinen Fluchten und auch das kann man wörtlich nehmen. Einfach mal den Raum verlassen, wenn es nervig wird, in den Himmel schauen, aus dem Fenster sehen oder wenigstens in Gedanken den Ort wechseln. „Das hilft, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen!“ sagt Küstenmacher.

Der Ringfinger ist der Finger, der wichtig wird, wenn man sich von etwas befreien möchte. Die Tipps lauten: das Leben vereinfachen, aufräumen, Unnötiges wegwerfen, mit leichtem Gepäck durch das Leben reisen, das Loslassen lieben und sich selbst wie einen guten Freund behandeln, auch verzeihen und vergessen können.

600 Menschen hören gespannt zu und sind begeistert. Der Referent, der auch ein exzellenter Karikaturist ist, trifft immer genau den Punkt: „Nehmen sie den Mittelfinger, um ihre eigene Mitte zu finden. Das einfachste Ritual: Atmen sie! Drei tiefe, bewusste Atemzüge und die Welt sieht ganz anders aus.“ Vor allem soll auch die Freizeit genutzt werden. Das Wochenende, ein Mix aus Sozialzeit und Eigenzeit ist die beste Energiequelle.

Der Zeigefinger: Beim Anblick sollten die ureigenen Ziele im Vordergrund stehen. Das Grundritual lautet: „Ich will! Nehmen sie sich etwas vor und verwirklichen sie es in den nächsten zehn Minuten. Machen sie sich einen Plan für den Rest des Tages und schreiben sie auf, was innerhalb des nächsten Jahres erreicht werden soll“, so Küstenmacher.

Nach 90 Minuten hebt der Bestseller-Autor den Daumen. Auf geht’s! Man soll positiv handeln statt nur positiv denken und am Ende des Tages einfach mal „Danke“ sagen. Überlegen, was alles gut gelaufen ist und Gutes tun.

Das klingt alles sehr einfach, aber auch ein riesiges Schiff braucht ein vergleichsweise kleines Ruder, um es durch minimale Drehungen schon in eine neue Richtung zu lenken. „Mit dem Leben ist es ähnlich“, sagt der Referent, „ doch die Voraussetzung ist, dass man am Ball bleibt – und das ist der Haken, denn nichts wird so schnell vergessen wie der gute Vorsatz!“

Die Zuhörer sind begeistert und dankbar – das war genau das richtige Thema für die stressige Vorweihnachtszeit. Am Vortragsabend wurden Spenden in Höhe von 6.000 Euro gesammelt. Zudem freute sich Marianne Mack über eine Spende von 63 ehemaligen Schülerinnen der Kaufmännischen Schule in Hausach. Die Abiturienten haben in diesem Jahr 3.500 Euro erarbeitet und übergeben diese vollständig an den Förderverein „Santa Isabel e.V.- Hilfe für Kinder und Familien“.

Auch der Landfrauentag, der am selben Tag im Europa-Park stattgefunden hat, unterstützt den Förderverein und damit ein Schicksal. Die Landfrauen spendeten weitere 4.000 Euro.

Mit den Spenden in Gesamthöhe von 13.500 Euro werden zwei Frauen unterstützt, die unheilbar krank sind. Selina (Name geändert) ist 19 Jahre alt, leidet an einer fortschreitenden Nervenkrankheit und wünscht sich neue Räder für ihren Rollstuhl. Karin (Name geändert) liegt im Wachkoma, muss künstlich ernährt werden, braucht dringend besondere Massagen und eine spezielle Matratze. Ihre Familie, die sie pflegt, hofft auf etwas Entlastung. Marianne Mack wird diese Wünsche erfüllen, dank 400 Landfrauen, 63 Abiturienten, rund 600 Gästen des Vortragsabends und einem Referenten, dessen ehrenamtliches Engagement kaum zu überbieten ist.

Und hier der besondere Weihnachts-Tipp: Daumen hoch und Gutes tun!

Der Förderverein „Santa Isabel e.V. – Hilfe für Familien und Kinder“ freut sich über „Weihnachtsspenden“ (Bankverbindung: Volksbank Lahr BLZ 68290000 Konto-Nr. 404802). Der Überweisungsbeleg kann liebevoll verpackt und als doppelte Weihnachtsfreude verschenkt werden.

Quelle: Europa-Park / Barbara Dickmann