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Schlagwort: Ravennaschlucht

Weihnachtliche Winterwelt: Advent im Schwarzwald

Im Schwarzwald wird es zur Adventszeit richtig heimelig: Lichterketten, Tannenzweige und Christbaumkugeln schmücken die Straßen in großen und kleinen Städten. Auf den Weihnachtsmärkten duftet es appetitlich nach Maronen, Lebkuchen und süßen Leckereien. Eher herzhafte Genüsse versprechen Schweizer Raclette, Freiburger Rote, Schwäbische Schupfnudeln und Badischer Winzerglühwein. In den Auslagen finden sich feine Glasbläserkunst, Holzspielzeug und Textilwaren, denn im Schwarzwald werden noch viele traditionelle Handwerkskünste gepflegt. Weihnachtsangebote und eine Liste mit mehr als 170 Weihnachtsmärkten gibt es unter Tel. 0761/8964693 und www.winter-schwarzwald.info.

Die schönsten Angebote zur Weihnachtszeit

Einen Weihnachtsmarkt in so wildromantischer Umgebung gibt es wohl kein zweites Mal: Unter dem steinernen Viadukt der Ravennaschlucht östlich von Freiburg gruppieren sich an den vier Adventswochenenden rund 40 Weihnachtshütten. Gleich daneben gibt es im Hofgut Sternen filigrane Glasbläserkunst, Kuckucksuhren und mehr. Ein Angebot mit einer Übernachtung im Hochschwarzwald inklusive Bus-Transfer zum Weihnachtsmarkt und einer Tasse Glühwein gibt es ab 39 Euro zu buchen.

Eine “Badisch-elsässische Entdeckertour” lädt zum Besuch der schönsten Adventsmärkte beiderseits des Rheins ein. Die Weihnachtsmärkte in Freiburg und im elsässischen Colmar sind bis zum 23. Dezember durchgehend zu besuchen, in Kaysersberg (Elsass) ist der Markt an allen Adventswochenenden, in Breisach und Burkheim nur am ersten geöffnet. Zur Pauschale ab 93 Euro zählen drei Übernachtungen in Breisach, eine kulinarische Führung über den Weihnachtsmarkt in Freiburg, eine Fahrt mit Bus oder Schiff nach Colmar sowie die Besichtigung des Breisacher Winzerkellers mit Wein- oder Sektprobe.

Fachwerkhäuser, kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster – Hermann Hesses Geburtsort Calw im nördlichen Schwarzwald ist nicht nur im Advent märchenhaft. Dann aber besonders: Auf dem historischen Marktplatz gibt es Handwerkskunst und Kulinarik. Ringsum sind die Häusergiebel festlich mit Lichtern geschmückt. Zum Pauschalangebot ab 68 Euro gehören eine Übernachtung mit Frühstück, ein “Weihnachtsteller” mittags oder abends, Kaffee und Kuchen im “Weihnachtscafé”, ein Stadtrundgang und ein Besuch im Hesse-Museum.

Gengenbach ist eines der schönsten Fachwerkstädtchen im mittleren Schwarzwald. Jedes Jahr im Advent verwandelt sich das klassizistische Rathaus in einen riesigen Adventskalender. Abends wird am Rathaus jeweils ein Fenster mit der Illustration eines Kinderbuchhelden wie Jim Knopf, Räuber Hotzenplotz oder Das Sams geöffnet. Eine Adventspauschale mit zwei Übernachtungen und Frühstück, einer Flasche Gengenbacher Glühwein, freiem Eintritt ins Museum Haus Löwenberg und ins Narrenmuseum Niggelturm sowie einem Schwarzwälder Vesper gibt es ab 125 Euro.

Baiersbronn im nördlichen Schwarzwald ist eine Hochburg für Gourmets: Gleich acht Michelin-Sterne leuchten über drei Restaurants. Und auch die anderen Küchenchefs am Ort kochen auf hohem Niveau. Beim Winterwandern in der verschneiten Landschaft ringsum lässt sich der Appetit noch steigern. Eine Pauschale mit zwei Übernachtungen und Frühstück, Schneeschuh-Ausrüstung für zwei Tage, Vesper in einer Wanderhütte und Menü-Hopping durch vier verschiedenen Baiersbronner Restaurant gibt es ab 215 Euro.

In Bad Säckingen am Hochrhein werden das gotische “Fridolinsmünster” und die schmucken Häuser der Altstadt zur malerischen Kulisse für den Weihnachtsmarkt. Nach einem gemütlichen Marktbummel, bietet sich ein Abstecher zur “längsten überdachten Holzbrücke Europas” an. Zwei Übernachtungen, der Eintritt in die Aqualon-Therme, ein Glühwein und ein Bratwurstbrötchen gibt es vom 6. bis 8. Dezember ab 89 Euro.

Freudenstadt im nördlichen Schwarzwald rühmt sich des größten Marktplatzes Deutschlands. Im Advent erstrahlt das 216 mal 219 Meter große Areal im Glanz des traditionellen Weihnachtsmarktes. An rund hundert Ständen und in den Arkaden rund um den Marktplatz kann man ausgiebig einkaufen. Ein Angebot mit zwei Übernachtungen und Frühstück, Eintritt ins Panoramabad und einer Tasse Glühwein gibt es ab 69 Euro.

In Baden-Baden eröffnet das Christkind am 25. November den “Christkindelsmarkt”. Dazu kommt es von Engeln begleitet zur “Himmelsbühne” am Kurhaus Baden-Baden. Mehr als hundert Stände in der Lichtentaler Allee, aber auch die eleganten Boutiquen laden zum ausgiebigen Einkaufsbummel ein. Weihnachtlichen Glanz und Glamour genießt man am besten bei einem Kurzurlaub: Zwei Übernachtungen mit Frühstück, freiem Eintritt in die Caracalla-Therme und ins Casino sowie einen Glühwein auf dem Markt gibt es ab 132 Euro.

Das Heilbad Bad Bellingen am Westrand des Schwarzwalds ist mit seiner Balinea Therme und seiner privilegierten Lage im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Schweiz ein beliebtes Ausflugsziel für Erholungsurlauber. Im Advent sind in der Gemeindehalle mehr als hundert Weihnachtskrippen ausgestellt, quer durchs Dorf führt ein romantischer Krippenweg. Eine Pauschale mit zwei Übernachtungen und Frühstück, Adventsmenü, Thermenbesuch, Massage und Besuch der Krippenausstellung ist ab 159 Euro buchbar.

Im Kurort Bad Krozingen südlich von Freiburg lassen sich Wellness und Weihnachten ideal verbinden. Mehr als 40 Marktstände gruppieren sich im Advent rund um den Lammplatz zu einem idyllischen Weihnachtsdorf. Besonders faszinierend sind die zwölf Meter hohe Weihnachtspyramide und eine Weihnachtskrippe mit lebenden Tieren. Für zwei Personen kostet das Arrangement mit einer Übernachtung und Frühstück, Besuch in der Therme Vita Classica und im Saunaparadies, einer Flasche Winzersekt, einer Aroma-Wellness-Massage und einem Candle Light Dinner ab 389 Euro.

Die Weihnachtsarrangements im Schwarzwald machen dank “Konus” besonders viel Spaß: In den meisten Orten ist im Übernachtungspreis die freie Fahrt mit Bus und Bahn in der gesamten Ferienregion enthalten. Infos dazu unter www.konus-schwarzwald.info. Die Adventsangebote sind online buchbar unter www.winter-schwarzwald.info.

Winter im Schwarzwald beginnt mit einer Zäpfle-Party

Mit “Zäpfle on Snow” startet am 7. Dezember offiziell die Skisaison rund um den höchsten Gipfel deutscher Mittelgebirge: Am Feldberg steigt die riesige Party mit Flutlichtfahrten, DJ-Battle, kostenlosen Skitests, Lasershow und Bierkistenpuzzles. Ab 15 Uhr jagen die DJs von Hitradio Ohr, Baden FM und Die Welle ihre Beats durch die Schwarzwälder Winterwelt. Eine Pistenbully-Safari auf den Feldberg beginnt um 17 Uhr. Zwischen 17.30 und 22 Uhr können Boarder und Skiläufer bei Flutlicht ihren eigenen Kurven in den Schnee ziehen. Für die Pistengaudi bei Flutlicht zahlen Erwachsene 12 Euro, Jugendliche von 16 bis 18 Jahren 8 Euro und Kinder bis 15 Jahren 6 Euro. Infos unter www.hochschwarzwald.de

FIS Weltcups im Hochschwarzwald

Deutschlands größte Wintersportregion nördlich der Alpen liegt im Schwarzwal. In diesem Jahr touren gleich drei Weltcups durch die Hochlagen von Deutschlands größtem Mittelgebirge: Vom 13. bis 15. Dezember wetteifern die Herren beim “FIS Skisprung Weltcup” in Titisee-Neustadt um Weltcuppunkte auf Deutschlands größter Naturschanze. Der Weltcup der Damen folgt am 20. und 21. Dezember im Adler-Skistadion in Hinterzarten. Am selben Wochenende wird in Schonach im mittleren Schwarzwald des “FIS Weltcup Nordische Kombination” ausgetragen. Infos unter www.winter-schwarzwald.info

Winterspaß im Europa Park

Am Westrand des Schwarzwaldes verwandelt sich der Europa-Park in Rust verwandelt sich vom 23. November bis 6. Januar in ein märchenhaftes Winterwunderland mit bunt glitzernden Tannenbäume, funkelnden Lichterketten und knisternden Lagerfeuern. Außer am 24. und 25. Dezember warten jeden Tag von 11 bis 19 Uhr Live-Shows, Achterbahnen, Fahrgeschäfte, ein stimmungsvoller Weihnachtsmarkt, eine festliche Lichterparade und eine große Eislaufbahn auf die Besucher. Kleine Gäste können ihre ersten Skiversuche wagen oder bei der “Schlittenfahrt Schneeglöckchen” im 90 Hektar großen Park auf ulkige Sagen-Gestalten und Feen treffen. Infos zu den Shows und Preisen unter www.europapark.de und bei uns unter erlebnis-epregionrust.blogspot.com

Weihnachtskrippen aus aller Welt im Schwarzwald

Im Schwarzwald hat das Schnitzen von Weihnachtskrippen eine lange Tradition. In diesem Umfeld ist nun erstmals die “weltweit größte und wertvollste private Krippensammlung” zu sehen. Vom 30. November bis 6. Januar 2014 können Besucher im Museum Fürstenberger Hof in Zell a. H. rund 400 Weihnachtskrippen des Sammlerpaares Ida und Herbert Reiter bestaunen, darunter 200 Jahre alte Krippen aus dem Erzgebirge. Aus Bayern und Südtirol stammen farbenprächtige Landschaftskrippen. Orientalische Terrakotta-Krippen begeistern mit lebensechten Details. Geöffnet ist die Ausstellung täglich außer montags. Der Eintritt kostet 3 Euro, Kinder bis 14 sind frei. Infos unter www.fuerstenberger-hof-museum.de.

Jede Menge Tipps für die Wintererlebnisse im Schwarzwald stellt die Broschüre “Winterzauber” von Schwarzwald Tourismus vor. Infos unter www.winter-schwarzwald.info.

Quelle: Schwarzwald Tourismus GmbH

Der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht

Der Unterschied kann zwar immer noch größer sein, aber er war schon groß genug: Eben noch in Mexiko und Temperaturen von 27 ° Celsius bei hoher Luftfeuchtigkeit, und nach einem Flug, der kaum elf Stunden dauert, befindet man sich im kühlen Mitteleuropa. Nichtsdestotrotz ist der November 2011 der Trockenste seiner Art seit über hundert Jahren gewesen. Doch nun, Anfang Dezember, schien sich das zu wenden. Bereits ein Drittel der durchschnittlichen Regenmenge, die man für diesen Monat erwarten würde, fiel an den ersten paar Tagen. Eigentlich nicht so das rechte Wetter für einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. Aber wie heißt es so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.

Das Eisenbahnviadukt über die Ravenna-Schlucht.

Die Ravennaschlucht ist ein Seitental des so genannten “Höllentals”, das man auf dem Weg vom Schwarzwald herunter ins Tal nach Freiburg durchquert. In ihr fließt der Bach Ravenna über mehrere Wasserfälle von Breitnau herunter ins Höllental, wo er in den Zartenbach fließt. Selbiger bahnt sich seinen Weg durch das Höllental, wo er zuerst Höllbach, dann Rotbach genannt wird, bevor er sich bei Kirchzarten mit dem Wagensteigbach trifft und dann als Dreisam durch Freiburg fließt.

Am unteren Ende der Ravennaschlucht wird diese von einem 37 Meter hohen Eisenbahnviadukt überquert. An dieser Stelle liegt das Hofgut Sternen und die St.-Oswalds-Kapelle. Genau unterhalb des Viadukts, bevor sich der Weg verengt und am Ravennabach entlang durch die Schlucht geht, befindet sich ein großer Platz. Obwohl dieser Platz sich ob seiner wild-romantischen Umgebung direkt für einen Weihnachtsmarkt anbietet, kam man wohl erst im Jahr 2010 auf den Gedanken, einen solchen an dieser Stelle abzuhalten. Der Erfolg gab den Organisatoren Recht – über 20.000 Besucher kamen -, stellte sie aber auch vor ein Problem: der Andrang an Autofahrern, die jeden Platz am Hofgut Sternen, den sie finden konnten, zum Parken nutzten. Die Lösung waren damals noch mehr Shuttlebusse.

2010 entstand auch das Bild, das den offiziellen Flyer des Weihnachtsmarkts für die Saison 2011 ziert, der Platz mit dem Weihnachtsmarkt eingeschneit und hell beleuchtet unter dem illuminierten Ravenna-Viadukt. Es ist der 4. Dezember 2011 und ich blicke zum Himmel, während meine Freundin und ich den Zug in Seebrugg besteigen. Ich zweifle, dass der Weihnachtsmarkt verschneit sein wird, denn es regnet, mal mehr, mal weniger, und ab und zu lässt es auch ganz nach. Da wir den Parkproblemen am Hofgut Sternen aus dem Weg gehen wollen, lassen wir das Auto zu Hause und fahren mit dem Zug. Dafür, dass ich eigentlich seit Kindheitstagen sehr gerne Zug fahre, mache ich das jetzt als Erwachsener viel zu selten.
Von Seebrugg aus fahren wir bis zum Bahnhof Hinterzarten, der Heimat des bekannten Skispringers Dieter Thoma. Hinterzarten liegt quasi am Abgang hinab ins Höllental, von hier aus wurden kostenlose Shuttlebusse eingerichtet, die die Besucher direkt an die Ravennaschlucht bringen. Wer von der anderen Seite, also aus Richtung Freiburg, ans Höllental kommt, der steige am Bahnhof Himmelreich aus, respektive parke sein Auto dort. Auch von Himmelreich gibt es einen Bustransfer, die Busse verkehren aus beiden Richtungen halbstündlich.

Ich weiß nicht, wie oft ich diese Strecke schon selber gefahren bin, sei es auf dem Weg nach Rust oder aus beruflichen Gründen. Sie einmal zu erleben, wenn man selber nicht auf die Straße achten muss, hat etwas besonderes. Die Bundesstraße 31 führt unmittelbar an Hinterzarten vorbei. In Richtung Freiburg geht sie steil nach unten und windet sich über eine enge Serpentine hinab bis zum Grund des Höllentals. Man hat von hier eine fantastische Aussicht auf das Tal und man sieht auch schon das Ravenna-Viadukt. Es ist aber noch nicht beleuchtet, dazu ist es noch zu früh.
Am Ende der Serpentinen, im Tal selbst, wird die Bundesstraße in dieser Fahrtrichtung zweispurig. Doch soweit geht es nicht, schon ist das Hinweisschild auf das “Best Western Hotel Hofgut Sternen” zu sehen und der Bus fährt ab. Tatsächlich stehen schon hier rechts und links der Straße viele Autos. Manche sind abseits der Straßen in Wiesen geparkt und mehrere Einweiser sorgen dafür, dass der Weg nicht versperrt wird. Der Bus fährt bis unmittelbar vor das Hofgut Sternen.

Der Weg führt vorbei am Hotel, der Glasbläserei und dem Laden des Hofguts in Richtung Goethehaus. Johann Wolfgang von Goethe hat hier 1779 übernachtet. Zu diesem Zeitpunkt war er im Staatsdienst des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach und unternahm viele Reisen. Gegenüber dem Goethehaus steigt der Weg an in Richtung Ravennaschlucht. Hier steht auch das Häuschen, wo man den Eintritt bezahlt.

Das Wetter ist hier unten im Tal genau wie oben am Schluchsee, es regnet, mal mehr, mal weniger. Aber das hält die Besucher nicht ab. Viele Menschen lassen es sich vom Wetter auch nicht nehmen, den direkt neben dem Taleingang gelegenen Galgenbühl hinauf zu steigen, um von dessen Aussichtspunkt den Weihnachtsmarkt und das Höllental zu überblicken.

Das Weihnachtsdorf selbst ist eine Ansammlung kleiner Holzhütten. Sie sind kreisförmig angeordnet, um einen der Pfeiler des Eisenbahnviadukts herum. An diesem Pfeiler befinden sich ebenfalls mehrere Hütten. Die Anordnung lässt einen großen Platz in der Mitte frei, wo sich Tische mit Schirmen und eine überdachte Krippe befindet, die ebenfalls als Tisch fungiert. Dächer und Schirme waren ursprünglich wohl als Schutz gegen den Schnee gedacht, jetzt müssen sie als Regenschutz herhalten.
Das Angebot entspricht dem, was man auf einem guten Weihnachtsmarkt erwartet, lokales Essen, Getränke (und natürlich der obligate Glühwein) und Waren von örtlichen Händlern, entweder Weihnachts- oder aber Geschenkartikel. Ich werde dabei auf eine Marke aufmerksam, die “Hirsch-Sprung” heißt. Den eigentlichen Hirschsprung kenne ich als markante Stelle im Höllental und ich kenne auch seine Geschichte, die besagt, dass ein Hirsch auf der Flucht vor einem Jäger dem Tod durch die Flinte entkam, indem er mit einem gewaltigen Sprung von einem Felsen zum anderen die Schlucht überquerte. “Hirsch-Sprung” bietet Sportkleidung und Sportevents an und kommt aus der Region.
Genau das ist einer der Zwecke eines solchen Weihnachtsmarkts: die regionalen Hersteller wollen sich vorstellen. Man denkt immer, dass man im Zeitalter des Internets dergleichen nicht mehr braucht, aber ich denke, das ist ein Irrtum. Das Internet bietet mir zwar online die ganze Welt, aber die kleinen, lokalen Betriebe gehen gerne im großen Rauschen des Webs unter. Hier, auf dem Weihnachtsmarkt, stehen sie leibhaftig und zeigen ihre Waren, nicht auf Bildern und Videos, sondern zum Erfassen mit allen Sinnen. Man riecht das Holz, aus dem die Schwibbögen gefertigt sind, man berührt die kalte Oberfläche des Glasschmucks, man schmeckt verschiedene selbst hergestellte Wurstsorten der lokalen Metzgerei. Und nicht selten steht der Chef oder die Chefin selbst in der Bude und kann etwas über die Herstellung seiner Waren sagen.

Zwei Weihnachtsmänner in grün, die sich bei näherem Hinsehen als Frauen mit weißen Rauschebärten entpuppen, laufen über den Markt und verteilen Schokoladenweihnachtsmänner an die Besucher. Diese Weihnachtsmänner tragen ebenfalls grün statt dem bekannten Rot, und das mit gutem Grund: Sie machen Werbung für einen der Sponsoren des Marktes, NaturEnergie. Wieder stellt sich bei mir der gleiche Effekt ein wie zuvor: Den Namen hatte ich noch nie vorher gehört. Bis jetzt.

Tatsächlich, obwohl das Wetter eher herbstlich als weihnachtlich anmutet, ist der Markt gut besucht. Die Temperaturen sind auch mehr nach Winter und unter den Schirmen in der Mitte des Platzes suchen die Menschen mit Glühwein und Essen Schutz vor dem Regen. Angeregte Gespräche entstehen und zeigen einen weiteren Aspekt eines Weihnachtsmarkts auf: die Begegnung. Sei es nun, dass man Bekannte trifft oder neue Menschen kennenlernt. Und obwohl sie in Pfützen spielen, statt in Schneehaufen, haben die Kinder Spaß.
Als es dunkel wird, geht die Beleuchtung an. Die Bögen des Eisenbahnviadukts werden blau angestrahlt. Zusammen mit den Lichtern der Buden kommt so auch ohne Schnee weihnachtliche Stimmung auf. Wir besorgen Geschenke und etwas für den Magen, bevor wir langsam weiterlaufen, zurück zum Eingang.

Es ist Sonntag, und an beiden Tagen des Wochenendes gibt es zusätzlich zum Weihnachtsdorf noch Aussteller und Anbieter im Goethehaus. In dem Jahr, in dem Goethe hier übernachtete, schrieb er, vom drögen Staatsdienst und der Erfolglosigkeit seiner Bemühungen, etwas zu ändern, übermannt in sein Tagebuch: „Es weis kein Mensch was ich thue und mit wieviel Feinden ich kämpfe um das wenige hervorzubringen.“ In manchen Dingen kann ich ihm nachfühlen und frage mich, ob ihm seine Reise, die ihn hier übernachten ließ, einen Moment brachte wie diesen: Ein Ruhepunkt in dieser rastlosen Zeit. Wo man nur eine Schlucht betreten muss, um für ein paar Momente weg zu sein von dem alltäglichen Einerlei und in eine andere Welt eintaucht, mit ganz bestimmten Gerüchen, Bildern und Gefühlen.

Als wir aus dem Goethehaus heraus kommen, ist es endgültig dunkel. Im Hintergrund leuchtet das Viadukt und Weihnachtssterne beleuchten den Weg hinauf zum Weihnachtsdorf. Als ich ein paar Tage zuvor noch in Mexiko war, habe ich es mir kaum vorstellen können, aber ja, bei mir kommt weihnachtliche Stimmung auf.

Nachspiel

Mittlerweile ist es Dienstag, der 6. Dezember. Nikolaustag. Und ich fahre vom Schluchsee in Richtung Süden. Das Wetter ist gekippt, in den Höhenlagen des Schwarzwalds liegt Schnee. Auf manchen Straßen, so vermeldet der Verkehrsfunk, ist sogar Schneekettenpflicht für LKWs.
Der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht findet noch an den Wochenenden vom 9. bis zum 11. und vom 16. bis 18. Dezember statt, und zwar Freitags und Samstags von 14 bis 20 Uhr und Sonntags von 11 bis 19 Uhr. Vielleicht meint es das Wetter an diesen Wochenende besser und sorgt für ein weihnachtlich verschneites Dorf. Egal wie, der Besuch lohnt sich auf jeden Fall, und die Anreise mit dem Shuttlebus ist auf jeden Fall unkompliziert und stressfrei.

Natürlich stehen auch die anderen Häuser des Hofguts Sternen, die Glasbläserei, die Gaststätten und der Laden mit den Kuckucksuhren den Besuchern offen. Wir haben diese auch besucht, aber darüber möchte ich ein andermal schreiben, in einem ausführlichen Bericht über das Hofgut Sternen. Dazu möchte ich dort aber zuvor nochmal vorbeischauen. Bei einer anderen Gelegenheit.

Auf dem Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht finden Sie die Angebote folgender Anbieter:

 
Bernhard Bauer: Holzdrechsel- und Kunstschmiedearbeiten. Für Kinder: Bauernhöfe mit Stall, für Erwachsene Schnapshäuschen (Zwitscherkäschtli), Holzschalen und vieles mehr.

Der kleine Hofladen: Laternen und Windlichter aus Altholz, Blumenständer, Schatzinseln, Wandelbretter, Flaschenlampen, Windspiele, Löffelketten, Keramik-Windlichter, Kartenleisten, Buchecken

Grillwägele Braun: Rostbratwurst, Rote Lange, Rindswurst, Currywurst (Lactose & Clutenfrei), Glühbirne und Heisser Schoki (alkoholfrei oder mit Schuss, Amaretto/Rum)

Brunners Welt der 1000 Uhren GmbH Hütte A: Holzartikel, Schwibbögen, Nussknacker, Räuchermännchen, Glas-Windlichter, Kunstharz-Figuren, Mützen, Schals, Handschuhe

Brunners Welt der 1000 Uhren GmbH Hütte B: 5 Sorten Schwarzwälder Bauernbrot, Weihnachtsgebäck, Berliner, Linzer Torte, Guglhupf

Chocolaterie Lisa: Weihnachtsmänner, gefüllte Nikolausstiefel, Pralinen, Trüffel, Wintertrüffel, Schokolade

Best Western Hotel Hofgut Sternen: Rinder-Suppentopf, Hofgut-Punsch (mit und ohne Alkohol), Höllen-Shot

Fischzucht Kaiser-Freudig: Lachsforellenfilet (geräuchtert), weißer Glühwein (Markgräfler Gutedel)

Gastronomie Golf-Club HSW: Steckwickel(Holzstab mit Kalbfleisch und Speck umwickelt) Heißer Caipirinha

Glaskunst Altglashütten: Unikatgläser, Glasschmuck, Glasweihnachtsschmuck (Sterne, Engel, Kugeln), Glastiere, Glaskerzenständer, Vasen, Sekt- und Schnapsgläser

Herbert Gutscher: Schwarzwälder Schinken, Schwarzwürste, Bauernwürste, Salami, Speck, Speckzapfen, Schwarzwälder Räucherkäse, Bergkäse, Hausmacher Wurst in Dosen

Teefachhandel Hexenkessel: Teemischungen, Senfspezialitäten, Liköre, Advents-Schmuck, Duftöle, Lampen, Windlichter, Süßigkeiten lactosefrei

Hirsch-Sprung: Holzsterne und Holttannen groß/klein, Hirsche in verschiedenen Variationen, Hirsch-moggen (Gebäck) Hirsch-Kinder-Holzstifte, Mützen, Shirts, Hoody`s

Holzschnitzerei Holzer: Holzschnitzereien, Holzwaren, H-anhänger, Weihnachtsschmuck, Engel, Krippen, Schwibbögen, Krippenzubehör

Landwirtschaftlicher Betrieb Kaltenbronn: Trauben-Kirschkernkissen, Flaschenverpackungen (Holz), handgestrickte Socken & Wolle, Trockenfrüchte, Marmelade, Edelbrände & Liköre, Misteln

Franz & Emil Ketterer: Hühner aus Stein, Metall, Bastelarbeiten aus Holz

Lauble: Verschiedene Sorten Glühwein, mit und ohne Alkohol, Bier-Geschenkpackungen, Mistelzweige, Stechpalmen

La Provence GmbH: Weine aus der Provence, hausgemachter Glühwein, Crémant d‘Alsace, SchamAqua (alkoholfreier Sekt) Seifen aus der Provence, Foie Gras, Honige, Raisins au Sauternes, Edelsteinseifen,Trüffelbutter

Sweet Pac: Dosen groß/klein, Geschenkkörbe, Kaminhölzer, Motiv-Zucker, kleine Tabletts, Papier-Motiv-Servietten, Wein badisch Rotgold, Secco

Marder Edelbrände: höchstprämierte Edelbrände, Liköre, Pralinen, Glühmost, Kinderpunsch, Kirschkernkissen

Metzgerei Fritz: Schupfnudeln, Grillwurst, Curry-Wurst, Fleischkäseweckle, Samstag / Sonntag Spanferkel und Ravennabraten vom Smoker

Ospelehof: Bauernraclette, Glühwein, Bergkäse, Hausmacher Wurst, Naturkosmetik mit Frischmolke

RKS Kleinknecht Bernau: Brotkasten, Vesperbretter, Buttermodel, Springerle-Spekulatiusmodel, Ausstecher, Servierbretter, Parmesan- und Gemüsehobel, Küchenhelfer aus verschiedenen
Hölzern, Christbaumschmuck aus Holz.

Rauchhüsli: Imkereiprodukte: Honig, Pollen, Propolis, Honigschnäpsle, Birne-Honigschnäpsle, Bienenwachskerzen, Honigseife, selbstgemachte Liköre u. Konfitüren, Sirup, Pflegeprodukte mit Propolis

Rotary-Club und Lions Club HSW: Gulaschsuppe mit Brot, handgefertigte Kacheln, Rothaus Tannenzäpfle, alkoholfreie Getränke

Töpferei Lewandowski: Steinzeugkeramik, Geschirr & Unikate

Vinothek: roter & weißer Glühwein, verschiedene Schnäpse, Essigsorten, Glühwein in 1 l Flaschen, Glühweinausschank

Hilpertenhof: Schwarzwälder Flammkuchen, Apfelpunsch alkoholfrei oder mit Amaretto

Pierre Lang Designerschmuck: Designerschmuck – Hochwertige Materialien, traditionelle Handwerkskunst und 80% Handarbeit garantieren höchste Qualität

Goldschmiede Hinterzarten: Silberschmuck, Perlen- und Steinketten, Flaschenkorken und Brieföffner mit Steinen, Stahlschmuck

Annette Schmidt (Weiherhof): Engel, Laternen, Schmuck, Tücher, Taschen, Weihnachtsartikel

Feinkost Villinger: Schwarzwälder Weihnachtsbrötle, hausgemachte Christstollen + Früchtebrot, echte Lebkuchen, Kaffee, Heißer Bratapfellikör (Nikolausi), Bratapfelglühmost, Kinder-Glühpunsch, Schupfnudeln mit Kraut, Crepes, Heiße Maroni

Ziegenzüchter Ewald Klingele: Streichel-Ziegengehege, Ziegengrillwurst, Szegediner-Ziegengoulasch (nur Sonntags), Pfefferbeißer-Ziegen-Salami; Seife aus Ziegenmilch, Deko-Serviettentechnik

Wöhrle: Geschnitzte und gemalte Nikoläuse, Holzsterne-, Holzbäume-, Holz-Adventskränze, Gestecke aus Holz, Weihnachtsmäuse, Wichtel & Engel-Anhänger, Klapp-Stühlchen, Holz-Kernzenständer, Deko-Holzteile, Vorführung: Nikolausschnitzen

Stefan Köhl: Teebaumprodukte

Samstags und sonntags laden spezielle Handwerkskünstler Sie auch ins Goethehaus ein:

Anette und Adibert Eider: Dufthölzer, Massageöle

Kerzenatelier Laufer: Handgemachte Kerzen aus Paraffin, Stearin, Bienenwachs, Kinderkerzenziehen

Walter und Elfriede Konrad (Steinekonni): Edelsteinschmuck, geschliffene Edelsteine

Buchkunst und Marmorpapier: Fotoalben, Notizbücher, Kochbücher, Leporelli und Postkarten, Unikate mit handgearbeiteten Marmorpapieren

Kuck-Guck: Geschenke, Kunsthandwerk, Schmuck, Regionales, Handarbeiten, Bücher

(Quelle für die Anbieterliste: Hochschwarzwald Tourismus GmbH; Angaben ohne Gewähr)

Romantischer Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht

An den ersten drei Dezemberwochenenden 2011 ist zum zweiten Mal der Weihnachtsmarkt im Höllental. Bild: Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Einen Weihnachtsmarkt in ähnlich wildromantischer Umgebung dürfte es wohl kein zweites Mal geben: Am Ausgang der Ravennaschlucht gruppieren sich an den drei Dezemberwochenenden vor Weihnachten gut 40 weihnachtlich dekorierte Holzhütten nahe des traditionsreichen Gebäudekomplex des Hofgut Sternen. 36 Meter über dem 2. „Hochschwarzwald Weihnachtsmarkt“ rollen die roten Waggons der Höllentalbahn über die majestätisch aufragenden steinernen Viaduktbögen der Ravennabrücke.

Himmlische Düfte, regionale Handwerkskunst

Zwischen den Hütten mischt sich der Duft von Schwarzwälder Flammkuchen, geräucherten Lachsforellen, Bauernraclette, Schupfnudeln mit Kraut und heiße Maroni mit Glühwein- und Weihnachtsdüften. Unikatgläser aus Altglashütten, Glaszwerge, Glaskugeln, Glasengel, Trauben- und Kirschkernkissen, Imkereiprodukte und Keramik, Misteln und Sockenwolle unterstreichen die regionstypische Ausrichtung.

Aber natürlich mangelt es auch nicht an Süßigkeiten, Zuckerwatte, Drechselarbeiten und Weihnachtskrippen, an Strohengeln, Laternen, Tüchern und Weihnachtsartikeln aller Art. Ergänzt wird das Angebot von fünf besonderen Handwerkskünstlern jeden Samstag und Sonntag im historischen Goethehaus. Denn die Besucher sollen nicht nur genießen, sondern auch Geschenke kaufen können. Ein Überraschungsgeschenk für Kinder zaubert jeden Sonntag der Nikolaus aus seinem Sack.

Weihnachtsmusik und Kinderprogramm

Auf der offenen Bühne jazzen, singen und musizieren Gruppen und Chöre der Region. Zum Auftakt rocken am 3. Dezember um 15 Uhr Hansy Vogt und die Feldberger, die wohl bekannteste Schwarzwaldband. In der Oswaldkapelle gibt es samstags und sonntags um 15 Uhr klassische Konzerte. Eltern können im urigen Zollhäusle mit Kamin ihre Kinder dem Kucky-Familien-Team der Hochschwarzwald Tourismus GmbH anvertrauen. Ziegenzücher Ewald Klingele macht mit den Kindern Fahrten in seinem Ziegengespann.

Ganz wildromantisch wird es, wenn man auf dem Weihnachts-Märchenpfad vorbei an elf fantasievollen Holzfiguren aus dem Märchen “Hänsel und Gretel” ein Stück weit in die Ravennaschlucht hineinspaziert. Gut vier Kilometer weit könnten trittsichere Wanderer entlang des gurgelnden Ravennabaches hinauf auf die Hochschwarzwälder Höhen bei Breitnau stapfen. Aber dafür bleibt im Laufe des Winters noch genügend Zeit.

Shuttleservice zum Weihnachtsmarkt

Der Hochschwarzwald Weihnachtsmarkt ist geöffnet am 2.-4., 9.-11. und 16.-18. Dezember, freitags und samstags von 14 bis 20 Uhr, sonntags von 11 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene ab 16 Jahren zwei Euro.

Für Besucher ohne Auto bietet die Firma Steiert aus Hinterzarten einen kostenlosen Busshuttle vom Bahnhof Hinterzarten und Bahnhof Himmelreich im Halbstundentakt zum Hofgut Sternen. Die Abfahrtszeiten der Busse sind auf die Ankunftszeiten der Höllentalbahn abgestimmt. Damit ist die bequeme und sichere Anreise mit Bus und Bahn über Freiburg und Titisee-Neustadt gesichert. An den beiden Bahnhöfen gibt es ausreichend kostenlose Parkplätze, ebenso einige kostenlose Plätze am Hofgut Sternen.
Arrangement Weihnachtsmarkt

Rund um diese Termine bietet die Hochschwarzwald Tourismus GmbH ein Weihnachtsmarkt-Arrangement mit zwei Übernachtungen und Frühstück, freiem Eintritt in das Weihnachtsdorf, freie Fahrt mit Bus und Bahn mit der Konus-Gästekarte der Schwarzwald Tourismus GmbH und Kurtaxe ab 79 Euro pro Person an. Mehr Infos unter 07652.1206-8122 und unter www.hochschwarzwald.de.

Quelle: Hochschwarzwald Tourismus GmbH

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