Zahlreich: 120 Teilnehmer aus 17 Ländern tauschten sich zu den Trends der Zukunft aus - hier vor dem Voletarium und kurz vor einer Abendveranstaltung im Ballsaal Berlin. Bild: Europa-Park

Zahlreich: 120 Teilnehmer aus 17 Ländern tauschten sich zu den Trends der Zukunft aus – hier vor dem Voletarium und kurz vor einer Abendveranstaltung im Ballsaal Berlin. Bild: Europa-Park

(ep) Emotion schlägt Technik. Auch in Zukunft! Auf diesen gemeinsamen Nenner sind hochrangige internationale Vertreter der Freizeitparkbranche bei einer Konferenz der TEA (Themed Entertainment Association) Anfang Mai im Europa-Park gekommen. Demnach wird es in Freizeitparks zukünftig zwar zu einem verstärkten Einsatz von VR- und Projektionstechnik sowie Digitalisierung kommen. Aber die mit dem Besuch verbundenen Gefühle bleiben der bedeutsamste Faktor. „Menschen lieben den Kontakt untereinander“, so der Tenor der Experten. „Technologie ist nur ein Werkzeug.“ Dagegen seien die Umwelt eines Freizeitparks und wie sehr es ihm gelingt, Besucher in Geschichten einzubetten, auch in Zukunft die Erfolgsgaranten. Zu den 120 internationalen Teilnehmern der TEA-Konferenz zählten unter anderem Geschäftsführer von Freizeit- und Wasserparks, Designer, Architekten und Ingenieure aus 17 Ländern. Welche Fahrattraktionen werden die Besucher künftig erleben? Wie bewerkstelligt ein moderner Freizeitpark diese Herausforderungen? Und welche Trends bewegen die Freizeitbranche? Mit solchen und weiteren Fragen beschäftigten sie sich in Deutschlands größtem Freizeitpark. An zwei Tagen wurden insbesondere SATE-Themen diskutiert: Storytelling, Architektur, Technologie und Erlebnisse. Gastgeber und Europa-Park Inhaber Roland Mack zeigte anhand der eigenen Familiengeschichte vergangene und zukünftige Aufgabenstellungen als Freizeitunternehmen auf.

Über das Jahr verteilt veranstaltet die Themed Entertainment Association (TEA) je eine Fachkonferenz in China, Europa und Amerika. Das diesjährige europäische Treffen fand am 02. und 03. Mai im Europa-Park statt. David Willrich, Präsident der TEA: „Der Verband ist bekannt für hohe Standards. Aus diesem Grund findet unsere Konferenz stets an einer Top-Destination statt. Dazu zählt auch der Europa-Park als einer der besten Freizeitparks der Welt.“ Über 120 Teilnehmer aus 17 Ländern, verteilt rund um den Globus folgten der Einladung in Deutschlands größten Freizeitpark. Auf der Agenda standen die vier Themen Storytelling, Architektur, Technologie und Erlebnisse. „Treffen alle vier Punkte zusammen, können sagenhafte Themenwelten entstehen“, so David Willrich.

Im Rahmen der Konferenz wurden auch Trends und Entwicklungen diskutiert. Besonders die Expansion auf dem asiatischen Freizeitmarkt, digitale Zukunftstechnologien wie mit Gästen interagierende Räume und die Weiterentwicklung von städtischen Einkaufszentren zu Vergnügungsvierteln beschäftigen die Branche. Interessant erscheint den Experten insbesondere ein neuartiges Soundsystem aus Amerika, das in Zukunft verschiedene Sprachversionen eines Kinofilms platzbezogen in einem Theater vereinen könnte. David Willrich: „Unser Geheimnis für gute Ideen? Wir sind eine Gruppe von Menschen, die nie erwachsen wird.“

Herausforderungen einer Freizeitdestination

Direkt zu Beginn gab Roland Mack, Inhaber des Europa-Park, einen Überblick über den Erfolg des Familienunternehmens und seine Herausforderungen in der Vergangenheit und Zukunft. Im Besonderen ging es um die Schwierigkeit, bestehende Freizeitanlagen in Einklang mit der Natur und den Anwohnern zu bringen. Roland Mack: „Das Risiko bei der Gründung des Parks war hoch. Wir hatten keine Erfahrungswerte, mussten unser gesamtes Eigenkapital einsetzen, um alles auf die Füße zu stellen. Es war sicherlich ein Mix aus Mut, Begeisterung, Leidenschaft, Freude und Optimismus, der uns angetrieben hat. Wir haben damals keinesfalls mit solch einer sensationellen Entwicklung gerechnet. Im Hinblick auf die Zukunft halte ich die Nähe zu den Besuchern für äußerst wichtig. Das Aufsaugen der Stimmungen, Vorlieben und Wünsche brauchen wir, um immer wieder ein neues Gespür dafür zu bekommen, woran wir noch arbeiten müssen. Mit dem Kontakt können wir auch in Zukunft permanent neue Trends und Strömungen frühzeitig aufgreifen und umsetzen.“

„Betritt man den Europa-Park erkennt man sofort, dass die Familie Mack an diesem Ort eine Vision mit Herz und Seele zum Leben erweckt hat“, lobte David Willrich.

Emotionalisierung durch Storytelling

Eine wesentliche Aufgabenstellung an die Freizeitparkindustrie wird in Zukunft die Realisierung ganzheitlicher Geschichtswelten sein. Dazu zählt neben einem innovativen Fahrgeschäft eine anspruchsvolle Thematisierung, welche Geschichten für die Besucher zum Leben erweckt. Gemeinsam mit Freunden und der Familie können die Gäste diese Welten erkunden, mit ihnen interagieren und Abenteuer erleben, die nachhaltige Emotionen und Erinnerungen hervorrufen. Die digitalen Technologien sehen die Experten dabei weniger als „Attraktion“, sondern vielmehr als Werkzeug, um die Geschichten eindrucksvoll zu transportieren.