Bild: Europa-Park

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Alzheimer – eine Krankheit, die für den Verlust des Verstandes, den Verlust der Persönlichkeit und letztendlich für den Tod steht. Marianne Mack, erste Vorsitzende des Vereins „Santa Isabel e.V. – Hilfe für Kinder und Familien“ griff in ihrer ehrenamtlichen Vortragsreihe „Neue Perspektiven“ dieses Tabu-Thema am 10. November 2015 auf. Vor mehr als 500 Zuhörern referierte der Bestseller-Autor Dr. Michael Nehls, Arzt und Molekulargenetiker, über die Prävention und Heilbarkeit von Alzheimer.

Alzheimer beginnt mit dem zunehmenden und andauernden Abfall der geistigen Leistungsfähigkeit, geht weiter mit Erinnerungslücken, einer Störung des Zeitgefühls, mit fortschreitendem Gedächtnisverlust und endet mit einer vollkommenen Pflegebedürftigkeit. Eine Kommunikation ist nicht mehr möglich. Jährlich erkranken in Deutschland 200.000 Menschen an Alzheimer, es gibt kein Medikament, das nur im Ansatz heilt.

Dr. Michael Nehls ist der im Augenblick gefragteste Referent zu diesem Thema, denn er vertritt eine These, die revolutionär ist. „Alzheimer ist heilbar“, sagt er und „Alzheimer ist vermeidbar“. Alzheimer sei eine Mangelkrankheit und Ziel müsse es sein, diesen Mangel zu beheben. Nur leider ist das nicht ein bestimmtes Hormon, Vitamin oder ein Nährstoff, für den man ein Medikament entwickeln kann. Man muss seine körperlichen und seelischen Bedürfnisse insgesamt kennen, sie respektieren und erfüllen. Der Hippocampus, eine etwa daumengroße Hirnregion, die Zentrale für das Speichern unserer persönlichen Erinnerungen, sei dabei essentiell. Jeder Mensch hat zwei Hippocampi und diese Zentren sind der Ursprungsort von Alzheimer. Die gute Nachricht: Die Hirnzellen des Hippocampus besitzen die einmalige Eigenschaft, sich immer wieder zu erneuern, ein Leben lang.

Die wichtigsten Elemente einer Ganzheitstherapie, die nicht nur Alzheimer vermeidbar machen soll, sondern auch etliche weitere Zivilisationskrankheiten heilen kann, beschreibt Nehls wie folgt.

1. Bewegung lässt das Gehirn wachsen. Man solle körperliche Bewegung täglich in den Alltag integrieren. Selbst drei Stunden Sport pro Woche bei sonst sitzender Tätigkeit sind zu wenig.

2. Hirnzellen sind soziale Wesen. Wenn sie nicht gebraucht werden, sterben sie ab. Das Leben muss einen Sinn haben. Soziales Engagement, in der Familie oder in einem Verein, machen uns und unsere Hirnzellen glücklich.

3. „Der Geist wächst im Schlaf“, sagt der Mikrobiologe, denn nachts ist unser Gehirn aktiver als tagsüber. Es macht den Speicher frei für den nächsten Tag und verarbeitet die überführten Erinnerungen. Fazit: Mindestens acht Stunden schlafen.

4. Man ist, was man isst. Der Hippocampus liebt vollwertige und biologische Nahrung. Fast food dagegen lässt die Hirnzellen verkümmern. Über Nüsse, Mandeln, Kokosöl, viele Samen, Olivenöl, Rapsöl, Fisch freut er sich, doch Butter, Käse, Milch und Fleisch mag er weniger. Mediterrane und asiatische Küche sind ideal. Viel Wasser, frische Säfte, wenig Kaffee und Wein, dafür ausreichend grünen Tee.

5. Raus an die frische Luft und Sonne tanken, am besten mit einem Partner, denn Nähe ist genauso wichtig.

Zwei Stunden hören 500 Menschen gebannt zu. Es gibt eine große Chance, alt zu werden und fit zu bleiben, wenn man bereit ist, sein Leben zu verändern.
Die Spendengelder aus diesem Vortrag kommen Teenager-Müttern und ihren Babys zugute, die in Freiburg im „Haus des Lebens“ ein zu Hause auf Zeit gefunden haben. Dr. Michael Nehls spendete zusätzlich ein Drittel seiner Einnahmen aus dem Bücherverkauf.

Quelle: Europa-Park